Die Combos und Topteile der Marshall DSL-Baureihe erfreuen sich seit ihrem Erscheinen großer Beliebtheit und auch der kompakte Marshall DSL5 CR bildet da keine Ausnahme. Der 5 Watt starke Brüllwürfel verfügt über eine zweikanalige Vollröhrenschaltung mit sinnvollen Detaillösungen, wie etwa einem Emulated Line-Out für das Direct-Recording, einem Line-In zur Wiedergabe externer Klangquellen und einem Einschleifweg, mit dem der räumliche Klang des bereits integrierten Reverbs um zusätzliche Effekte erweitert werden kann. Die Dreiband-Klangregelung wurde überarbeitet und greift nun noch effektiver, während die Tone-Shift-Funktion zusammen mit dem Bass-Boost für moderne Scoop-Sounds sorgt. Hörbar wird das Ergebnis durch einen 10“-Celestion-Ten-30-Speaker im Innern des kompakten Gehäuses. Er garantiert eine differenzierte Wiedergabe über das gesamte Klangspektrum hinweg.
Bestückt mit zwei ECC83-Röhren bietet die Vorstufe des DSL5 CR zwei Kanäle, die auch mit dem im Lieferumfang enthaltenen Fußschalter bedient werden können. Dabei sorgt Kanal 1 („Classic Gain“) für strahlend saubere Cleansounds, die etwa ab der Hälfte des Regelwegs des Gain-Potis eine sanfte Komprimierung erfahren und sich bei Vollanschlag zu einem kernigen Crunch-Sound wandeln. Kanal 2 („Ultra Gain“) macht dort weiter, wo der erste aufhört und bedient die Ohren von saftigen Crunch-Sounds bis hin zu High-Gain-Leadsounds. Sie werden mit der typischen Dynamik eines echten Marshall-Amps abgefeuert und können mit dem Scoop- und dem Deep-Schalter weiter verschärft werden. Beide Kanäle verfügen über einen eigenen Volume-Regler und teilen sich einen effektiv zupackenden Dreiband-EQ.
Wer den Marshall-Sound liebt, wird auch am DSL5 CR garantiert Gefallen finden. Der kompakte Amp bringt den klassischen Marshall-Vollröhrensound in die heimischen vier Wände und bietet sich als idealer Verstärker zum Üben, für kleinere Sessions sowie fürs Recording an. Durch die mögliche Leistungsreduzierung der Endstufe auf bis zu 0,5 Watt kann die kleine Kiste wahrhaftig zum Glühen gebracht werden. So kann man die Sättigung und die Dynamik der Röhrenschaltung vollends genießen. Durch die umfangreiche Ausstattung, wie die zwei Kanäle, das integrierte Digital-Reverb, den Effektweg sowie den Emulated-Out/Kopfhöreranschluss können selbst gestandene Profis schwach werden, obwohl der DSL5 CR als echter Röhren-Amp dieser Preisklasse oft auch für ambitionierte Einsteiger empfohlen wird.
Marshall, der Hersteller aus Milton Keynes in Großbritannien, ist aus der Welt der E-Gitarristen nicht wegzudenken. Die Röhrenverstärker von Firmengründer Jim Marshall († 2012) schrieben seit 1962 mit Pete Townshend, Jimi Hendrix und Eric Clapton Rockgeschichte und tun es bis heute. Die Klassiker der Serien JTM, JMP und JCM 800 sind bis heute heiß begehrt, prägten sie doch den Klang der angezerrten und verzerrten elektrischen Gitarre mehr als jedes andere Produkt. Bis heute steht die Kombination aus Verstärker und 4x12"-Box, der Marshall-Stack, synonym für die Energie und Lautstärke des Rockgenres. Gleichzeitig hat sich Marshall über die Jahre aber auch stets am Puls der Zeit und den Bedürfnissen von Nachwuchsmusikern orientiert.
Klar, mit einer Leistung von 5 Watt kann man auf der Bühne nicht viel bewegen – zu Hause oder während kleinerer Sessions hingegen eine ganze Menge. Und wer die Lautstärke auf Bedroom-Niveau senken möchte, dürfte sich über den Low-Power-Schalter auf der Rückseite freuen, mit dem die Lautstärke auf ohrenschonende 0,5 Watt abgesenkt werden kann. Der Marshall DSL5 CR bietet sich daher als idealer Übungs-Combo an. Mit seinem emulierten Recording-Out bringt er den typischen Marshall-Sound auch ohne aufwendige Mikrofonierung in den Computer und kann sich optisch als echter Eyecatcher im Wohn- oder Schlafzimmer behaupten.