Nachdem ich für Clubgigs und der Probe zuhause erst mit einem 2 kanaligen Two Rock Combo, der 22 Watt leistet, geliebäugelt hatte der dann leider meine Erwartungen nicht erfüllt hat fiel mir der Test des Rectoverb 25 in die Hände. Da man hisr bei Thoman ja nicht viel falsch machen kann und auch die Rücksendung kein Problem ist wenn der Amp nicht gefällt habe ich ihn kurzerhand geordert, wobei er der letze auf Lager war was ich schon mal als gutes Zeichen wertete. Der Amp ist solide gebaut, sieht gut aus und sehr gut verarbeitet, was man bei dem Preis allerdings auch erwarten kann. Mitgeliefert wird eine Schutzhülle und ein Einfachfußschalter zum Schalten der Kanäle, hier wäre ein Doppelfusschalter, mit dem man auch den Reverb schalten kann, von Vorteil. Der Reverb selbst ist ein Federhall mit einer entsprechend hohen Klangqualität, wobei Kathedralenartige Klänge zu erzielen sind.
Der Amp verfügt über 2 Kanäle mit jeweils zwei Einstellungsmöglichkeiten wobei jeder Kanal von 25 W auf 10 W reduziert werden kann (Umschaltung Pentode auf Triode).
Channel 1 im clean modus wartet mit cleansounds im Stil eines Fender Twin auf der ab 12 Uhr Stellung des Gainreglers leicht aufbricht und beginnt Verzerrung zuzufügen. Der Headroom ist für einen Amp mit einem 1x12" Speaker und einem relativ kleinen Gehäuse beeindruckend macht mit jeder Gitarre, ob Strat, Tele, Paula oder PRS eine sehr gute Figur. Umgeschaltet auf den pushed modus wird der Klang komprimierter, verliert etwas an Höhen und wird mittiger, wobei die Verzerrung zunimmt und in die Sättigung geht. Hier lassen sich insbesonders mit single coil Gitarren schöne Sounds abbilden, mit Leistungsstarken Humbuckern kann es da aber schnell mupfig klingen.
Channel 2 verfügt über zwei Modi, nämlich vintage und modern. Den Vintagemodus habe ich schnell ad acta gelegt. Er klingt wie ein alte MK II Boogie und ist meiner Ansicht nach für nicht viel zu gebrauchen, es sei denn man spielt Leadgitarre bei hoher Lautstärke. Im Modus modern allerdings geht die Sonne auf, das ist Dual Rectifier Sound at its best und da braucht de Rectoverb 25 sich nicht hinte seinen grossen Brüdern zu verstecken. Der Sound ist straff, die Klangregelung effektiv und man kann bei jeder Lautstärke, ob im Wohnzimmer, Proberaum oder Club, einen sweetspot finden, wobei hier jede meiner Klampfen (von der 55er LP Junior bis zur 13er Koll Troubadur) gut klingt. Die 10 Watt Schaltungsvariante hätte man sich m.M. nach sparen können, weil sie bringt hinsichtlich de Lautstärkenreduktion nicht viel, nimmt dem Sound aber seine Frische und Transparenz. Auch wäre es vielleicht besser, an Stelle des vintage Modus den Raw Modus des Rect-o-verb 50 zu verwenden, diesen habe ich als wohlklingender empfunden.
Einzigster wirklicher Kritikpunkt von mir ist die schlechte Ablesbarkeit der Potiknöpfe was die Potistellung anbelangt. Vom Preis/Leistungsverhältnis finde ich den Amp gerade noch vertretbar, ansonsten kann ich ihn sehr empfehlen. Dazu noch die passende Mesa Thiele 1x12er und man ist im Amateur/Semiprofessional Bereich gerüstet.