Hinweis: Batteriebetrieb nicht unterstützt
Der Mooer Model X2 Preamp simuliert mit Hilfe von Impulsantworten E-Gitarren- und Bassverstärker sowie Cabinets – Englisch für Lautsprecherboxen. In einem kompakten Gehäuse mit zwei Fußschaltern und Reglern für Gain, Höhen, Mitten, Bass und Level bietet er Gitarristen und Bassisten eine schier unendliche Auswahl an Amps und Lautsprecherboxen, die sonst nur mit viel Aufwand im Studio möglich ist. Somit hat man Zugriff auf die zahlreichen Impulsantworten die Mooer über seine kostenlose Editor Software Mooer Studio bereit stellt. Noch mehr Impulsantworten von Drittanbietern und Anwendern finden sich im Internet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die komplette eigene Signalkette aus Amp, Lautsprecherbox, Lautsprecher, Mikrofon und Vorverstärker für den Live-Einsatz oder Proberaum als Impulsantwort zu konservieren. Und das zum Preis eines guten Overdrive-Pedals, inklusive Netzteil.
Den Sound eines British oder American Full Stack ohne die finanziellen oder orthopädischen Belastungen? Mit dem Model X2 Preamp ist das möglich. Er wiegt gerade einmal 334 Gramm, passt locker in den Gigbag und ist dabei erschwinglich. Egal ob klassisch als Pedal vor dem Amp, eingeschleift in dessen FX-Loop oder eben direkt in die PA - mit dem Mooer Model X2 bleibt man auch in Puncto Routing maximal flexibel. Die Bedienung ist dabei denkbar einfach: über die Fußschalter eines der 14 User-Presets anwählen, An- oder Ausschalten, den Grad der Verzerrung über den Gain- und den Klang über die Treble-, Mid- und Bass-Regler anpassen. Zum Speichern der Einstellung einige Sekunden den Save-Knopf drücken, fertig. Das Laden und Konfigurieren der Verstärker- und Cabinet-Impulsantworten wird über die kostenlos erhältliche Mooer Studio Software erledigt. Dazu muss der Mooer Preamp Model X2 über die integrierte USB-Schnittstelle an einen Rechner angeschlossen werden.
Der Mooer Preamp Model X2 ist ein preiswerter Einstieg in das Thema Amp- und Cabinet-Impulsantworten, um das man als Gitarrist/Bassist im 21 Jahrhundert nun einmal nicht herum kommt. Die Qualität des Klangs wird dabei in erster Linie von der Güte der Impulsantwort und deren Auflösung bestimmt. Davon profitiert sowohl der Gitarrist einer Top 40 Band, der bis zu 14 verschiedene Amp-Sounds sofort auf Fußdruck zur Verfügung hat, ohne diese transportieren oder gar kaufen zu müssen. Aber auch im Proberaum einer Garagenband macht er in Puncto Kosten, Klang, Flexibilität und Gewicht eine gute Figur. Hardcore-Analog-Röhren-Fetischisten bietet er die Möglichkeit, das kostbare Vintage Setup in Form einer Impulsantwort zu konservieren und jederzeit an fast jedem Ort spielen zu können. Im Studio, wo es auf feinste Nuancen ankommt, wird man allerdings weiterhin mit echten Amps, Cabintes und Mikrofonen arbeiten.
Mooer aus dem chinesischen Shenzhen bietet seit 2010 Produkte für Gitarristen an - vom kleinen Einzelpedal über Multieffektgeräte bis hin zu Kompaktverstärkern. Der Hersteller startete mit diversen Kleinpedalen und dürfte insbesondere durch das aufwändige Delay-Pedal Ocean Machine, das 2016 in Zusammenarbeit mit Devin Townsend entstand, bekannt geworden sein. Inzwischen bietet Mooer auch Lösungen mit modellierten Verstärkern, Boxensimulationen auf der Basis von Impulsantworten und Matching-Equalizern an. Der Fokus des Herstellers liegt dabei auf der Nutzung digitaler Technologien.
Gerade im Live-Einsatz bietet der Preamp Model X2 gegenüber dem klassischen Bühnen-Setup eine Art Klanggarantie, da der gewünschte Klang in der Impulsantwort fixiert ist und nicht durch ein verrutschtes Mikrofon oder Einstreuungen vom Schlagzeug gestört wird. Darüber hinaus ist der Preamp im Live-Betrieb weniger anfällig für Störungen, als die komplexe Kette aus Amp, Cabinet und Mikrofon. Ähnliches gilt für den Einsatz im Proberaum. Lieber das betagte Röhrenschätzchen und den Rücken schonen, indem man den Amp und die tonnenschwere Lautsprecherwand in Form von Impulsantworten in den Preamp Model X2 packt und im Proberaum an die PA oder einen kompakten Transistorverstärker anschließt. Aber auch wer den „großen Sound“ für die Jam Session, das Üben zu Hause oder in den Urlaub mit nehmen möchte, findet mit dem Preamp Model X2 eine günstige, leichte und einfach zu bedienende Möglichkeit dazu.
Die Klangerzeugung des Mooer Preamp Model X2 funktioniert nach dem Prinzip der Impulsantwort. Dabei wird ein Audioimpuls, meist ein kurzes Klickgeräusch, in den Eingang des Amps geschickt und am Ausgang über ein Audiointerface aufgezeichnet. Aus dem Unterschied zwischen dem Originalimpuls und dem Signal, das am Ausgang des Amps aufgezeichnet wurde, kann mit Hilfe eines Computers eine sogenannte Impulsantwort erzeugt werden. Die Impulsantwort enthält alle Informationen darüber, was der Verstärker mit einem Audiosignal macht. Über ein als Faltung bezeichnetes mathematisches Verfahren kann dieses Klangprofil dann auf jedes beliebige Audiosignal angewendet werden. Der Model X2 ist sowohl mit Mooers eigenen Impulsantworten im MNRS-, GNR-, und GIR-Format, als auch mit anderen Formaten von Drittanbietern kompatibel, was Zugriff auf eine riesige, stetig wachsende Klangbibliothek bedeutet.