Habe den Dynacomp, live, in Studio und Proberaum verwendet und bin sehr zufrieden. Die Tone-kontrolle DARF hier fehlen, da der "M-102" praktisch keinen Höhenverlust bei der Kompression generiert, was eine Kompensation mittels Regler überflüssig macht. Das Kompressionsverhalten darf man als "Soft Knee" bezeichnen, was bedeutet, daß der mittels "Sensitivity" gewählte Einstiegspunkt nicht sofort hart eingreift sondern einen beinahe als sanft zu bezeichnenden Übergang von unkomprimmiertem zu komprimmiertem Signal zulässt.
Ich verwende den Dynacomp selbst auf zwei Arten:
1. Für Metal in eher harter Einstellung, was wirklich laaaangen Sustain ermöglicht! Damit wird (zum Beispiel einem Röhren-) Amp nicht unwesentlich an Dynamik genommen, dafür bleiben aber zum Soloparts immer durchsetzungsfähig und für den Hörer nachvollziehbar ohne daß sich das Signal bei weniger schnell gepickten Parts unter der Begleitung "wegduckt". Mir persönlich erleichtert die Gewissheit darüber das Spiel, da ich weniger auf die Stärke des Anschlags achten muß. Wer seehr langsame Parts spilet wird hier af seine Kosten kommen, der Ton steht lange und wenn er kippt, dann bleibt die Tonhöhe erhalten und setzt einen Oberton drauf, was sehr interessante und wiederholbare Effekte ermöglicht.
2. Im Bandkontext kann ein aufgerissener dynamischer Röhrenamp schnell seine Transistor- und Modellingkollegen niederdröhnen, was live nicht immer gut zu erkennen ist und somit dem Gesamtklangbild schadet. Bei sanfter Einstellung nimmt der Dynacomp nur etwas Dynamik aus dem Signal, macht den Sound zwar weniger luftig, dafür aber kompakt und berechenbar, was sowohl die Kollegen als auch der Zuhörer ob eines ausgeglicheneren Gesamtsounds zu schätzen wissen wird.
Wer abgesehen von Vorgenanntem Probleme mit der Durchsetzungsfähigkeit seines Sounds hat, sollte hier mal testen, ob er nicht durch sanfte Komprimmierung ein gleichmäßigeres Signallevel halten kann, denn auch dafür ist ein Comp immer gut!
Zum Schluss bleibt noch die von MXR gewohnte sehr gute Verarbeitung zu bemerken. Stabile Grußkonstruktion, fehlerfreie Lackierung, ordentlicher Fußtaster, der von Anfang an nicht hakelt.
Die rote Status-LED (nur im eingeschalteten Zustand aktiv) ist hell und auch in dunkler Umgebung sofort zu erkennen.
Die Klinkenbuchsen halten die Stecker sehr gut, und kratzen beim Verdrehen des Kabels nicht.
Die Potis ist geräuschfrei und sehr leichtgängig, was natürlich auch etwas Vorsicht mit dem bedienenden Fuß erfordert, da hier leicht die Einstellung verdreht wird! Mein Tip hierzu: Beim Schalten die Hacke auf dem Boden aufsetzen, dann besteht praktisch keine Chance die Potis mit der Fußspitze zu erreichen.
Wer sehr steife Kabel hat, sollte diese sauber verlegen, da durch das geringe Gewicht des Geräts, dieses durch das unter mechanischer Spannung stehende Kabel aus seiner Position gebracht werden kann (schlechtestenfalls auch unter den Mikroständer, dann ist die Fummelei groß,-)
Mich hat der M-102 überzeugt. Viel Spaß damit.