Mit dem KU100 stellt der Berliner Mikrofonspezialist Neumann ein Mikrofon für erstklassige, kopfbezogene Stereophonie vor. Es zeichnet Signale binaural in Stereo auf, wodurch sie im Kopfhörer dreidimensional klingen. Die Laufzeit- und Pegelunterschiede des KU100 entsprechen damit dem natürlichen Hörvermögen. Die vom KU100 abgenommenen Signale zeichnen sich außerdem durch eine herausragende Qualität, einen weiten Frequenzumfang und ein äußerst geringes Eigenrauschen aus. Zu der unübertroffenen Dynamik des KU100 kommt es durch den hohen maximalen Schalldruckpegel. Die Ergebnisse dieser Technik simulieren ein derart realistisches Hörerlebnis, dass der Eindruck entsteht, man befände sich live in der Aufnahmesituation.
Die Druckempfängerkapseln des KU100 sind der akustischen Wahrnehmung des menschlichen Ohrs nachempfunden. Die anatomisch nachgebildeten Reflexionen erzeugen einen äußerst realistischen Klangeindruck. Öffnet man die Vierteldrehverschlüsse am „Hinterkopf“, offenbart der nachempfundene Schädel zwei Schalter, über die man Einstellungen für die präzise Aufnahme vornehmen kann: Man senkt den Signalpegel um 10dB oder setzt einen Tiefpassfilter mit einer Flanke von 3dB pro Oktave. Hier kann der Nutzer zusätzlich zwischen drei Grenzfrequenzen wählen: 8Hz (Schalterstellung „LIN“), 40Hz sowie 150Hz. Der Tiefpassfilter entfernt auch Trittschall effektiv aus dem Signal des KU100. Ein symmetrischer, 5-poliger XLR-Anschluss auf der Unterseite des „Kopfes“ gibt das Mikrofonsignal aus, während zwei BNC-Buchsen für beide Kanäle dem Anschluss von weiterem Equipment dienen.
Neumann hat das KU100 geschaffen, um ein äußerst realistisches Klangbild zu erzeugen, das später vorzugsweise über Kopfhörer abgespielt wird. So eignet er sich hervorragend für die Produktion von Hörspielen und Virtual-Reality, zur Aufnahme von Konzerten oder auch zur Dokumentation von Naturklängen. Daneben führt das Mikrofon auch Messungen für die Sprachverständlichkeit von Systemen oder zur Klangoptimierung verschiedener Räume durch. Mit Phantomspeisung versorgen das Mikrofon entweder die angeschlossenen Aufnahmegeräte oder das mitgelieferte Netzteil. Im mobilen Betrieb dienen hierzu auch Batterien – sie werden eingesetzt, indem man das KU100 öffnet. Über die beiden BNC-Anschlüssen verbindet man DAT-Recorder oder Messgeräte mit dem Mikrofon.
Die Georg Neumann GmbH wurde 1928 in Berlin gegründet und ist nicht nur einer der bekanntesten Hersteller von Mikrofonen weltweit: Lange Zeit beschäftigte sich der vielseitige Erfindergeist und Pionier Georg Neumann auch mit Schallplattenschneidemaschinen und wiederaufladbaren Batterien. Die hiermit verbundene Technologie ist noch heute Grundlage für die mittlerweile allgegenwärtigen Akkus. Ferner baute die Firma viele Jahre sehr individuell konfigurierte Tonregieanlagen für Rundfunkstudios/Theater- und Konzerthäuser und seit einigen Jahren auch Studiomonitore. Im Jahre 1991 wurde Neumann ein Teil der Sennheiser-Firmengruppe und erhielt 1999 (als erste deutsche Firma überhaupt) den Technical Grammy für das technische Gesamtwerk des Unternehmens.
Eine flexible Montage des KU100 erlauben die Gewindeanschlüsse an der Ober- und Unterseite. Geliefert wird das KU100 in einer stabilen Transportbox, die es auch auf Reisen sicher verwahrt. An der Unterseite des KU100 findet das beiliegende, 5-polig abgeschirmte Mikrofonkabel des Typs IC 5 seinen Platz. Damit man das KU100 an einen Mehrspurrekorder anzuschließen, gibt es zum Lieferumgang ein weiteres Adapterkabel dazu. Die binaurale Aufnahme lässt man so perfekt wie möglich klingen, indem man das KU100 vorher über optional erhältliche Messmikrofonkapseln kalibriert: Sind sie über den Pistonphone-Adapter in den jeweiligen Ohrkanal eingeführt, messen sie das Mikrofon mit einem vorher definierten Schalldruckpegel ein. Mit dem kostenlosen Plugin Ambeo Orbit können die User die Aufnahmen intuitiv abmischen.