In meinem Alter hat man das vielzitierte 'Lehrgeld' schon lange hinter sich gebracht - das unscheinbare mechanische Bauteil XLR 'Steckverbinder' wird mit seinen enorm hohen konstruktiven Ansprüchen weithin unterschätzt und eher als 'Billigteil' abgetan: der Stecker benötigt eine stabile Kontaktplatte, die sich beim unumgänglichen Lötvorgang nicht in einen Kunststoffbrei verwandelt und dabei die Kontaktstifte verliert, besagte Kontaktstifte sollten auch nach mehr als 200 Steckvorgängen noch akzeptable Übergangswiderstände aufweisen, die kritische Zugentlastung des Kabels und die mechanische Gesamtstabilität des Steckers sollte auch mal eine robuste Behandlung überstehen, neben seinen elektrisch-mechanischen Qualitäten sollte auch die optische Ästhetik nicht zu kurz kommen und eine möglichst einfache Kabelmontage sollte es auch noch sein, da nicht alle Monteure die hohe Kunst des Lötens und Schraubens perfekt beherrschen - einem derartigen Anforderungsprofil sind nur Spezialisten wie Neutrik (oder Lemo / Fischer...) gewachsen.
Für die Heranbildung eines angemessenen Wertbewusstseins empfehle ich den Fans der 'Geiz ist geil - Mentalität' gelegentlich mal einen (nicht ganz billigen...) Neutrik XLR-Kabelstecker und irgendein (billigeres...) Konkurrenzprodukt der Marke NoName zu öffnen, die Einzelteile genauer unter die Lupe zu nehmen und zu vergleichen: Material und konstruktive Raffinesse eines einfachen XLR-Steckers von Neutrik machen deutlich, daß Qualität ihren Preis, aber auch ihren Wert hat - das billigere Produkt ist das teurere Produkt , da es aufgrund zahlreicher Mängel mehrfach gekauft werden muss und mit den unnachahmlichen Spezialisten aus Liechtenstein in allen Details einfach nicht mithalten kann...