E-Bass ist nicht gleich E-Bass! Unterschiede können schon beim Hals auftauchen. Da gibt es Instrumente mit kurzer Mensur, die sogenannten Shortscale-Bässe. Bei diesem Instrumententyp ist der Hals etwas kürzer, weswegen sie für Anfänger, Kinder und Jugendliche gut geeignet sind. Die Saiten der "Shorties" lassen sich verhältnismäßig einfach greifen, da die Bünde näher zusammenrücken.
Die Mensurlänge kann von Hersteller zu Hersteller variieren, die gängige Shortscale Länge ist 30 Zoll (762 mm).
Der Ton dieser Instrumente ist nichtsdestotrotz häufig erstaunlich rund und fett, besitzt dafür aber nicht selten etwas weniger Definition und Klarheit. Dieses Phänomen hängt mit der durch die Halslänge bedingten weniger starken Saitenspannung zusammen.
Weltweiter Standard sind jedoch Instrumente mit sogenannter "langer" Mensur (Longscale), die 34 Zoll (864 mm) zwischen Sattel und Brücke beträgt. Da Bässe dieser Art längere Hälse benötigen, muss man seine Finger als Anfänger und Heranwachsender schon ordentlich spreizen, um weit auseinanderliegende Töne zu greifen.
Allerdings bieten diese Bässe in der Regel einen knackigeren und definierteren Sound als diejenigen mit kurzer Mensur. Dafür bringen sie aber auch mehr Gewicht auf die Waage, und die weit außen liegende Kopfplatte kann durchaus schon mal in Richtung Boden ziehen – man spricht hier von der sogenannten Kopflastigkeit.
Instrumente in der sogenannten Extra-Longscale-Ausführung meist 35 Zoll (889 mm) oder 36 Zoll (914 mm), wie sie z.B. bei der Firma Lakland, Fodera und vielen mehr zu sehen sind, besitzen eine längere Mensur. Das Ergebnis ist u. a. eine enorm kräftig klingende H-Saite bei Fünfsaiter-Bässen. Der zu zahlende Preis auf der Seite des Spielers ist jedoch, dass die tiefen Bünde mitunter nicht mehr ganz so einfach zu erreichen sind.