Wichtig für den Klangcharakter eines E-Basses sind die Tonabnehmer (Pickups oder abgekürzt: PU). Sie wandeln mithilfe eines Magnetfeldes die Saitenschwingung in ein elektrisches Signal um, das dann weiter verarbeitet, verstärkt, und schließlich über die Bassboxen an unser Gehör transportiert wird. Die Qualität der Pickups kann also gleich zu Beginn dieser Kette wichtige Weichen für einen tollen Basssound stellen.
Doch welche Tonabnehmertypen gibt es? Wir stellen sie vor:
Singlecoils sind im Grunde die einfachste Form eines Pickups: Eine einzige Spule wird hier um den Magneten im Inneren des Gehäuses gewickelt. Diese Pickups werden beispielsweise im Jazz Bass verbaut. Sie besitzen einen wunderbar luftig-offenen Ton, sind aber auch empfindlich gegen Störungen, etwa von Computer-Monitoren (im Tonstudio), gleißendes Bühnenlicht oder Neonröhren im Proberaum. Allerdings wird das hieraus resultierende Brummen eliminiert, sobald man – wiederum wie beim Jazz Bass - zwei Pickups gleichzeitig in Betrieb hat.
Um die oben beschriebene Brumm-Empfindlichkeit bei Singlecoils in den Griff zu bekommen, wurde der Humbucker (Brumm-Blocker) erfunden. Hier werden zwei Spulen in einer Einheit untergebracht, wobei eine davon phasenverkehrt verdrahtet wird, was dem Brummen wirkungsvoll den Garaus macht. Humbucker findet man z.B. im Music Man Stingray, der für seinen sehr aggressiven, schiebenden Grundsound und sein lautes Ausgangssignal bekannt ist – den Humbuckern sei Dank!
Moderne Bässe sind oft mit splitbaren Humbuckern ausgestattet. Auch ein Humbucker kann dann nach single coil klingen. Diese Funktion ermöglicht so eine große Breite an unterschiedlichen Sounds.
Splitcoil-Tonabnehmer findet man beispielsweise in Precision-Bässen (P-Style Bässe). Der P-Style Tonabnehmer besteht somit aus zwei kurzen Single-Coils, die versetzt angeordnet sind und jeweils nur zwei der vier Saiten des E-Basses abnehmen. Da die beiden Spulen wie beim Humbucker eng nebeneinander liegen, werden die Nebengeräusche aufgehoben, man erhält aber einen Single-Coil-Sound. Der P-Style wird bei modernen Bässen gerne mit einem separaten Single Coil kombiniert, die sog. PJ-Konfiguration. Je nachdem, wo man welches Gehäuse in den Basskorpus fräst und schraubt, kann man durch die Wahl der Position auch Einfluss auf den Klang nehmen.
Der Piezo funktioniert nicht mithilfe eines magnetischen Feldes, sondern indem er die Saitenschwingung durch piezoelektrische Keramik aufnimmt. Der mechanische Druck bzw. Körperschall eines vibrierenden Klangkörpers lässt auf diese Weise eine elektrische Spannung entstehen. Da man hier nicht auf Magnetismus angewiesen ist, funktionieren Piezo-Tonabnehmer generell bei allen Saiteninstrumenten, also auch bei Exemplaren mit Darm- oder Nylonsaiten. Sie werden gerne bei akustischen Bassgitarren und Kontrabässen zur Klangabnahme eingesetzt.