Wenn man sich einmal in Zeitlupe ansieht, wie der Bogen mit den Haaren über die Saiten streicht, dann wird man erkennen, dass die Saite an den Bogenhaaren „kleben“ bleibt, etwas gespannt wird, und dann, wenn die Spannung zu groß wird, wieder zurückschnellt. Danach geht das Ganze wieder von vorne los, in einem sehr schnellen Tempo, bis zu hundertmal pro Sekunde. Das ruckartige Gleiten wird auch als Slip-Stick-Effekt bezeichnet. Bei diesem Vorgang entsteht die Schwingung der Saite und letztendlich der Ton.
Und damit die Bogenhaare den „Klebe-Effekt“ erhalten, werden sie mit einer Schicht Kolophonium überzogen.
Was ist das eigentlich? Das Kolophonium ?
Kolophonium ist nichts anderes als Harz. Es wird aus Nadelhölzern (z.B. Lärchen, Kiefern, Fichten, Tannen, Pinien) gewonnen, indem man das Terpentinöl herausfiltert. Was übrig bleibt ist ein gereinigtes gelbes bis sehr dunkles Baumharz. Den Namen hat es übrigens von der antiken Stadt Kolophon in der heutigen Türkei. Hier soll früher schon Kolophonium in höchster Qualität hergestellt worden sein.
Wie kolophoniere ich richtig:
Eines vorweg. Die Technik beim kolophonieren ist immer die gleiche. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Bogen viel oder wenig bespielt wurde. Es ist auch völlig egal, ob die Bogenhaare neu aufgezogen wurden oder der Bogen neu gekauft wurde.
Die Schritte:
TIP! Der Klebe-Effekt geht nach einiger Zeit verloren, so dass man seinen Bogen in regelmäßigen Abständen neu kolophonieren sollte. Bitte verwendet auch nur das passende Kolophonium für Euer Instrument. Ein Kontrabassbogen benötigt ein anderes Kolophonium als z.B. eine Violine.