Man unterscheidet generell zwischen Bögen mit konkaver und Bögen mit konvexer Stangenwölbung.
Wer aber nicht unbedingt eine Gambe oder ein anderes ethnisches Instrument spielt, sollte mit konvexen Bögen eigentlich nicht viel in Berührung kommen.
Schauen wir uns also mal den Aufbau eines Bogens mit konkaver Stangenwölbung genauer an.
So ziemlich alle Violin-, Viola-, Cello- und Bassbögen weisen die gleichen Bestandteile auf.
Die Vorrichtung, an der die Bogenhaare variabel befestigt werden, ist der so genannte Frosch. Er liegt mit einer Schraube verschiebbar an der Bogenstange fest an.
Im Haarkästchen werden die mit Knoten zusammen gebundenen Haare gelagert. Der Frosch selber besteht meistens aus Ebenholz. Früher wurde auch Elfenbein, Mammut oder Horn verwendet.
Der Frosch hilft auch bei der Unterscheidung der verschiedenen Bögen.
Die Merkmale sind folgende:
Das Beinchen ist ein Drehgriff mit einer Spannschraube am hinteren Teil des Bogens. Es dient zum Einstellen (spannen, entspannen) des Bogens. Das Beinchen kann aus einem Teil gefertigt sein, aber auch mehrteilig (meistens 3-teilig) sein. Es besteht in der Regel aus Neusilber, Silber, Gold in Verbindung mit Kunststoffen oder Holz.
Um die Bogenstange gewickelt ist meistens unmittelbar vor dem Frosch das so genannte Daumenleder,
Das Daumenleder schützt die Stange vor dem Handschweiß und sorgt für einen bequemeren Griff. Es kann aus allen Arten von Leder (Kunstleder, Lederimitat oder Echtleder) bestehen.
und davor befindet sich noch eine Drahtumwicklung.
Die Wicklung ist ein Schutz vor dem Abgreifen durch Hände. Sie dient aber auch zum Austarieren des Bogens. Sie kann aus Neusilber, Silber, Gold oder Fischbeinimitat sein.
Der Froschring dient zur Aufnahme des Ringkeils. Dieser Zwischenkeil sorgt dafür, dass die eingelegte Haarmenge gleichmäßig schön zur Spielfläche verteilt wird verteilt.
Oft findet man auch auf dem Frosch eine Verzierung, eine runde Perlmutteinlage, das „Auge“.
Das Auge eines Bogen dient lediglich dem Aussehen und hat keinen besonderen Zweck. Man unterscheidet zwischen einem einfachen Auge und Pariser Auge. Von einem Pariser Auge spricht man, wenn um das Auge nochmal ein dünner Ring aus Neusilber, Silber oder Gold gelegt ist.
Und jetzt wird man sich natürlich fragen, warum es überhaupt unterschiedliche Bögen in verschiedensten Preisklassen gibt.
Alle besitzen doch eine Bogenstange und eine Behaarung, wo also sind die Unterschiede?