In Sachen Kameras ist alles möglich: von der Handykamera bis zur spielfilmtauglichen Schulterkamera in 12K-Auflösung. Dabei grenzen die Kreativität und die Anforderungen an diejenigen, die die Kamera bedienen sollen, die Auswahl ein. Umgekehrt steigen aber auch die Möglichkeiten für die Kameraleute mit dem Preis der Geräte.
Grundsätzlich kann jeder mit einigen einfachen Fragen herausfinden, welche Kameras sich für die eigenen Bedürfnisse eignen:
Will ich eher szenisch drehen oder dokumentarisch – will ich also den „Kino-Look“ oder den „Fernseh-Look“?
- szenisch: die Kamera besteht nur aus dem Wichtigsten – der Rest kommt als Zubehör hinzu
- dokumentarisch: die Kamera hat so viele Funktionen wie möglich eingebaut
Will ich ein eingebautes Objektiv oder Wechselobjektive?
- eingebaute Objektive bieten oft Motorzoom und Autofokus
- Wechselobjektive sind evtl. schon vorhanden – und haben oft eine höhere Qualität
Will ich Speicherplatz sparen oder Potenzial für die Nachbearbeitung haben?
- sparen: die Kameras zeichnen meist auf SD-Karten auf und verwenden das gute H.264-Format
- protzen: eventuell werden teurere Speichermedien fällig und ein leistungsstarker Computer für RAW- oder ProRes-Formate
Will ich damit live streamen?
- wenn ja: Die Kamera braucht einen HDMI-, besser noch einen SDI-Ausgang
- Werde ich ein externes Mischpult benutzen?
- wenn nein: Die Kamera braucht XLR-Eingänge und Audio-Einstellmöglichkeiten
KINO-LOOK:
FERNSEH-LOOK:
Und dann gibt es noch die Sonderfälle unter den Kameras. Sie sind besonders für Liveproduktionen geeignet. Diese sogenannten Chipkameras sind ungefähr so klein wie eine Helmkamera, bieten aber deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten – aber keine eigene Aufnahmefunktion. Ihr Signal läuft also zu Videomischer oder einem entsprechenden Recorder.
PTZ-Kameras haben eingebaute Motoren für Pan (P), also Schwenken nach rechts und links, Tilt (T) für Schwenken nach oben und unten und Zoom (Z). Sie lassen sich von der Regie aus komfortabel fernsteuern.
CHIPKAMERAS:
PTZ-KAMERAS: