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2. Das Reinigen des Griffbretts und der Saiten

Wer kennt nicht das Problem, dass sich nach intensiven Trainingssessions und monatelangem schweißtreibenden Probe- und Bühnenbetrieb auf dem Griffbrett kleine, hässliche Ablagerungen gebildet haben. Gerade dann, wenn man seine Gitarre nicht in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen säubert, können diese Schmutzpartikel zu extrem anhänglichen Begleitern werden. Im Folgenden wollen wir Ihnen zeigen, wie und mit welchen Hilfsmitteln Sie das Griffbrett Ihrer Gitarre oder Ihres Basses effektiv reinigen und pflegen können.

Wer langwierige und aufwändige Putzaktionen vermeiden möchte, der wischt die Saiten und das Griffbrett nach jedem intensiveren Gebrauch mit einem fusselfreien Poliertuch ab – entweder aus weicher Baumwolle oder spezielle Tücher, die für die Pflege unseres Instrumentes angeboten werden. Das zielgerichtete Reinigen der Saiten erfolgt am besten im Entspannten und aus den Sattelkerben gehobenen Zustand, geht auf die Schnelle aber auch im gestimmten "Normalmodus". Mit dem Tuch einfach jede einzelne Saite in ihrer gesamten Länge und Durchmesser abwischen. Fertig! Für Gitarristen, die ihnen eine ganze besonders intensive Pflege angedeihen lassen wollen, stehen spezielle Reinigungs- und Pflegemittel bereit, die nicht nur für Sauberkeit sorgen, sondern laut Hersteller auch die Saiten "konditionieren". Das heißt, dass sie nach der Behandlung bis zu einem gewissen Grad vor Ablagerungen und Korrosion geschützt sind und sich die Bespielbarkeit verbessert. Effekte, die sich naturgemäß auch sehr positiv auf die Lebensdauer der Saiten auswirken.

Ein Sonderfall stellen beschichtete Saiten dar, die es in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt. Bei ihnen sollte man die Pflegehinweise der Hersteller beachten. Handelt es sich um Varianten mit Komplettbeschichtung, reicht in der Regel nach dem Spielen das Abwischen mit einem trockenen oder minimal angefeuchteten Tuch. Spezielle Pflegemittel werden hier nicht gebraucht, außerdem können sich Flüssigkeiten oder Öle durch winzige Öffnungen in der Beschichtung unter diese ziehen und die Saite zumindest optisch beeinträchtigen.

Aber auch Griffbrett und Bünde wollen gereinigt und gepflegt werden. Dabei machen lackierte Ahorngriffbretter bzw. einteilige Ahornhälse im Fender-Stil die wenigste Arbeit. Mit einer geeigneten Standard-Gitarrenpolitur und dem entsprechenden Tuch ist die Sache schnell erledigt. Auftragen, drüberwischen, fertig. Anders sieht das bei offenporigen Palisander- oder Ebenholzgriffbrettern aus. Hier muss man, will man das Griffbrett in Form halten, schon ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen.

Eine porentiefe Reinigung gelingt am besten mit einem entsprechenden Griffbrett-Öl, das es ebenfalls von verschiedenen Herstellern gibt (siehe Kapitel "Angebote"). Vor Experimenten mit anderen Ölen (chemischen oder sonstigen Pflanzenölen) ist dringend abzuraten! Das Öl in kleinen Mengen auf ein fusselfreies, weiches Tuch geben und unter stetigem Druck in das Griffbrett einarbeiten. Hartnäckige Ablagerungen im Bereich der Bundstäbchen lassen sich am Besten entfernen, indem man sie mit Öl benetzt und es einige Zeit einwirken lässt (max. eine Stunde). Anschließend hat die Patina keine Chance mehr und lässt sich problemlos mit einem Tuch entfernen.

Das Lemon-Oil besitzt aber nicht nur eine extrem hohe Reinigungskraft. Es konserviert das Griffbrett auch noch, sorgt für einen ausgewogenen Feuchtigkeitshaushalt und perfekten Glanz! Auch hier gibt es fix und fertig konfektionierte Tuch- oder Schwamm-Ausführungen, die diese Arbeit erleichtern und beschleunigen. Oxidierte Bundstäbchen können übrigens mit normaler Edelstahl-Politur auf Vordermann gebracht werden. Das empfiehlt sich gerade dann, wenn man die Pflege seines Instrumentes sehr lange hat schleifen lassen. Vor dem Polieren sollte man aber am besten alle Saiten entfernen und das Holz mit Maler-Krepp o. ä. abkleben.

Die Behandlung unlackierter Hälse

Unlackierte Hälse sind für viele Gitarristen nach wie vor unverzichtbar. Um auch bei ihnen einen optimalen Schutz des Holzes gewährleisten zu können, werden die Hälse ab Werk sehr häufig mit speziellen Ölen versiegelt und/oder gewachst. Die Ergebnisse sind normalerweise absolut überzeugende, und wer das natürliche Spielgefühl eines auf diese Weise behandelten Halses einmal genossen hat, wird es ganz sicher nicht mehr missen wollen.

Aber wie heißt es doch so schön: Wo viel Licht, da viel Schatten. Trotz der beschriebenen Konservierung benötigen unlackierte Hälse nämlich eine regelmäßige Pflege. Um den Hals zu säubern und ihm gleichzeitig die nötige Feuchtigkeit zuzuführen, empfehlen wir wieder das bewährte Lemon-Oil. Sollte der Hals sehr schmutzig sein, hilft ein kleiner Trick: Das "Nassschleifen" mit geeigneten Nass-Schleifpapieren sehr feiner Körnung (1000er gibt es im gut sortierten Autozubehörhandel). Nass ist in unserem Fall natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Als Polierhilfe dient hier einmal mehr der Alleskönner Lemon-Oil. Einfach ein paar Tropfen des Öls auf das Schleifpapier geben und den Halsrücken mit minimalem Druck bearbeiten. Keine Sorge: Das sehr feine Schleifpapier nimmt lediglich den Oberflächenschmutz ab – das Holz bleibt unbeeindruckt!

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