Für die Reinigung lackierter Gitarren-Bodys (und Halsrücken) hält die Industrie eine ganze Reihe cooler Pflegeprodukte bereit. Die unter dem Oberbegriff "Polish" firmierenden Flüssigkeiten und Pasten reinigen den Lack schonend von Schmutz und Fett und pflegen ihn dabei gleichzeitig. Polituren, ob für den PKW oder die Gitarre, erledigen ihre Arbeit im Allgemeinen so, dass sie beim Polieren die obersten, stumpfen oder unschönen Lackschichten minimal abtragen, wobei die Intensität von Produkt zu Produkt verschieden ist. Auf diese Weise wird die Oberfläche geglättet, leichte Kratzer werden entfernt und die Klampfe glänzt in alter Frische. Bei Gitarren mit modernen Polyurethan-Lacken ist das normalerweise kein Problem, die halten einiges aus.
Akustische Gitarren oder auch hochwertige Vintage-Instrumente, die mit dünnen Nitrozellulose-Lacken versiegelt wurden, vertragen viel weniger. In solchen Fällen arbeitet man am besten mit einem nebelfeuchten Tuch und ein wenig Schmierseife. Einfach eine Mischung in einer Schüssel ansetzen und das verwendete Poliertuch minimal darin anfeuchten – und minimal ist hier wörtlich zu nehmen! Auch Lemon-Oil ist hier wieder ein zuverlässiger Helfer, der alle Gitarrenparts gleichermaßen gut reinigt und pflegt!
Grundsätzlich gilt also: Die regelmäßige Reinigung mit einem feuchten Tuch bzw. Lemon-Oil erledigen und nur alle paar Monate intensiver polieren. So ist man bei allen Lack-Typen auf der sicheren Seite!
Alte Instrumente oder Nachbauten historischer Instrumente, die eine Nitro-Lackierung tragen, mit lösungsmittelfreien Pflegemitteln behandeln. Gitarrenpolituren sollten im Normalfall zwar ohne aggressive Substanzen auskommen, trotzdem sollte man das zum Einsatz vorgesehene „Elixier“ vor der ersten Anwendung an einer versteckten Stelle testen. Vorbeugen ist auch in diesem Fall der bessere Plan!
In Sachen "Poliertüchern" hält der Markt übrigens zahlreiche Varianten bereit. Und das ist auch gut so, denn mit irgendeinem Lappen aus der Werkzeugkiste wird man im Normalfall kein befriedigendes Ergebnis erzielen. Meistens stauben die aus alten T-Shirts und Unterhosen geschnittenen Teile wie die Hölle und treiben besonders Besitzer dunkler Instrumente in den Wahnsinn. Ist das verwendete Tuch dann auch noch zu hart, zieht man beim Wischen unschöne Riefen in den Lack – also keine wirklich gute Alternative.