Genau wie der Lack eines Autos lässt sich auch die Oberfläche einer Gitarre mit Wachs versiegeln und schützen. Im Instrumenten-Umfeld hat sich Carnauba-Wachs besonders bewährt. Carnauba ist nicht nur das härteste Wachs natürlicher Herkunft, mit 83 Grad Celsius hat es auch den höchsten Schmelzpunkt. Carnauba bildet eine dünne, hochglänzende Schicht, die das Instrument wirksam vor Feuchtigkeit und negativen mechanischen Einflüssen schützt. Aber auch kosmetisch bringt das Wachs eine Menge und hilft dabei, leichte Kratzer und Oberflächenschäden effektiv zu kaschieren.
Das Wachs wird von der Carnaubapalme (Copernicia cerifera Mart.) gewonnen. Die wild wachsende, ca. 15 m hohe Palme (Vorkommen: hauptsächlich Nordbrasilien) bildet zum Schutz vor Austrocknung in der Trockenzeit auf ihren ca. 2 m langen Fächerblättern Wachsschüppchen aus. Diese werden durch Abschaben oder Kochen der Blätter "geerntet".
Trotz der phantastischen Eigenschaften des Carnaubawachses sollte man seinen Einsatz nicht übertreiben. Wichtig ist, die zu versiegelnde Oberfläche vor jeder erneuten Anwendung ausgiebig von alten Wachsschichten zu befreien. Am besten geht das mit – Sie können es sich sicher schon denken – dem Mega-Elixier Lemon-Oil!