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5. Das Allrounder-Setup

Cover-/Top40-Band, Tanzmusiker, Oldieband – eines haben die Gitarristen dieser Spezies gemeinsam: Sie müssen von einem Song zum nächsten oft mit einem komplett anderen Sound auffahren können. Die Spanne reicht hier von ultracleanen Sounds bis zu brachialer Heavyzerre und allem, was so dazwischen ist. Oft sollte auch noch gerade der bestimmte Effekt dabei sein, weil er zum Sound eines bestimmten Songs einfach als Charakteristikum dazugehört. Vielseitigkeit ist also Trumpf, zugunsten des einen Supersounds (der nur aus einem 30 Jahre alten einkanaligen Röhrencombo kommt) müssen schon Kompromisse gemacht werden: Also viele brauchbare bis gute Sounds, the ONE aber eben nicht. Das soll nicht heißen, dass man auf wirklich gute Sounds verzichten muss:

Die Gitarre:

Auch hier ist es wieder die Superstrat, die mit ihrer Vielseitigkeit einfach deutliche Vorteile bietet. Hals und Mitte liefern wunderschöne Clean-Sounds, der Halspickup alleine den All-time-favourite-Lead-Sound à la Gilmour, Clapton, SRV, Ritchie Blackmore etc. und der Steghumbucker lässt es krachen, wenn einmal Deftigeres auf der Playlist auftauchen sollte. Aber auf den Bühnen dieser Welt sind natürlich auch alle anderen Gitarren vertreten, von der Semi-Acoustic über Les Pauls bis hin zu Strats.

Und viele Gitarristen wechseln ja auch gerne mal einfach die Gitarre passend zum Song: Was man in diesem Fall brauchen könnte? Eine Strat für saubere Angelegenheiten, eine Humbuckergitarre für "dirty business", aber auch für Jazziges (auch und gerade Semi-Acoustics eignen sich für viele Zwecke bestens), vielleicht auch noch ein Metal-Brett mit Floyd Rose und High Gain Pickups ... (... und ... und ...)

Der Amp:

Hauptanforderung: Vielseitigkeit. Ein Amp mit 3 Kanälen (clean, crunch, lead) sollte es schon sein. Gerade im Combobereich (man spielt häufig, hat aber meistens keine Roadies zum Turmschleppen, Platz ist meistens auch nicht genügend) gibt es von jeder Firma geeignete Modelle, sowohl in Röhren- als auch in Transistortechnik (leichter, servicefreundlicher). Modelling Amps sollen in diesem Kapitel besonders hervorgehoben werden, denn aufgrund der vielen Ampmodule und der mitgelieferten Effekte lassen sich hier sogar die Originalsetups der Interpreten ziemlich genau nachempfinden.

Effekte:

Wenn man es sich zum Ziel macht, wirklich alle Sounds original zu bringen, sind Modelling-Amps mit einer Vielzahl von Effekten vermutlich die beste Lösung, sonst muss man oft ein Pedal wegen eines einzigen Songs kaufen und mitschleppen.

Im Normalfall genügt es aber, eine gängige Palette dabei zu haben:

Ein Distortionpedal vergrößert die Auswahl an Zerrsounds, für einige Songs benötigt man vermutlich ein Wah-Wah, Chorus ist der Standard bei Modulationseffekten, ein Delay wird wohl auch häufig gebraucht, der Reverb kommt entweder vom Amp oder man gönnt sich einen 19"-Effekt. Auch Multieffektpedale oder 19"-Geräte leisten hier beste Dienste. Gerade für Coverbands interessant: Mehrstimmiges à la Brian May lässt sich mit Hilfe eines Intelligent Pitch Shifter bestens auch live verwirklichen!

Auch hier gilt: Wenn mit Ampverzerrung gearbeitet wird, muss man die Platzierung der Effekte genau überdenken. Flanger, Chorus oder Pitch Shifter vor dem Ampeingang produzieren natürlich aufgrund der Vorstufenverzerrung ein deutliches Rauschen und ein vorgeschaltetes Delay, das durch eine verzerrte Vorstufe gequetscht wird, klingt meist nur noch nach Müll. Der richtige Platz für diese Teile wäre also der Effektloop. Wah und Verzerrer gehören grundsätzlich vor den Amp, auch ein Phaser klingt hier meist musikalischer.

Allrounder - Setup
Schematischer Aufbau eines möglichen Allrounder Setups

Anordnung:

  1. Gitarre (bzw. mehrere Gitarren im Wechsel)
  2. Wah
  3. Verzerrer
  4. AMP-Vorstufe
    • FX send
    • Flanger/Chorus
    • Pitch Shifter
    • Delay
    • FX return
  5. AMP Endstufe
  6. Box

19" Rackeffekte:

Gerade wegen der nötigen Vielfalt der verschiedenen Sounds, die benötigt werden, drängt sich die Zuhilfenahme eines virtuellen Ampsimulators einfach auf. Weiterführende Infos erhältst Du in unserem großen Amp-Modeller-Special.

Aber noch ein paar kurze Worte zum Anschluss:

Handelt es sich um ein Modell mit Vorstufe, Verzerrer etc., gehört das Teil vor den Amp (das gilt auch für diverse Modeling-Multis). Auf die verstärkereigene Verzerrung muss dann allerdings verzichtet werden, bei anderen Effekten (Modulation, Delay, Reverb) ist selbstverständlich der Effektloop die richtige Wahl.

Sounds:

Hier gibt es keine Regeln: Clean, Crunch, ein bluesiger Leadsound, das fette Brett etc., am besten eben auf Knopfdruck und mit den obengenannten Effekten serviert ...

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