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7. Mikrofone

Das Großmembran-Kondensatormikrofon

Will man Sprache, Gesang oder Instrumente aufnehmen, benötigt man mindestens ein Mikrofon im Studio. Das typische Studiomikrofon ist das Großmembran-Kondensatormikrofon. Es wird vorzugsweise für Gesang und Sprache verwendet, kann aber genauso gut auch für die Aufnahme akustischer Instrumente wie Gitarre, Violine oder Saxophon verwendet werden.

Großmembranmikrofon
Großmembran-Kondensatormikrofon

Großmembran-Kondensatormikrofone gibt es heute in allen Preisklassen. Von 50 bis weit über 10.000 Euro ist für jeden Geldbeutel ein passendes Modell dabei. Wir empfehlen, nicht das günstigste Modell zu kaufen. Den besten Einstieg schafft man in der Mittelklasse. Im Bereich 150 bis 500 EUR gibt es bereits fantastisch klingende Mikrofone. Bei den sehr günstigen Varianten muss man hingegen mit Klangeinbußen und erhöhtem Eigenrauschen rechnen.

Die Standardrichtcharakteristik ist Niere. Sie dämpft seitlichen Schall etwas und rückwärtigen Schall maximal. Nierencharakteristik ist für die meisten Anwendungen im Studio die richtige Wahl. Hat man Freude am Experimentieren oder sollen spezielle Mikrofonie-Verfahren wie die M-/S-Mikrofonierung eingesetzt werden, kann ein Mikrofon mit umschaltbarer Richtcharakteristik ein echter Mehrwert darstellen. Üblich sind bei diesen Modellen Kugel, Niere und Acht. Einige exklusivere Modelle lassen noch Charakteristiken zwischen diesen Grundcharakteristiken zu (Breite Niere, Superniere und Hyperniere).

Kleinmembran-Kondensatormikrofone

Kleinmembran-Kondensatormikrofone sind speziell für die Aufnahme akustischer Instrumente gedacht. Mikrofone dieser Bauart haben einen neutraleren Klangcharakter als Großmembran-Mikrofone und sind für größere Aufnahmeabstände ausgelegt. Großmembran-Mikrofone sind für die extreme Nahbesprechung ausgelegt und klingen bei größeren Abständen im Bassbereich sehr dünn. Im Umkehrschluss überzeichnen Kleinmembran-Mikrofone unter Umständen den Bassbereich auf Grund des Nahbesprechungseffektes. Für Gesang und Sprache klingen solche Mikrofone daher häufig nicht sehr gut. Größere Mikrofonabstände machen bei akustischen Instrumenten häufig Sinn, da nur bei größeren Abständen das volle Klangspektrum erfasst werden kann. Im Nahbereich klingen Mikrofone häufig unnatürlich gefärbt.

Sollen speziell Instrumente mit ausgedehntem Klangkörper aufgenommen werden, muss man in ein Pärchen Kleinmembran-Kondensatormikrofone investieren. Solche Instrumente klingen in Stereo aufgenommen immer deutlich fulminanter als in Mono.

Kleinmembran-Kondensatormikrofone

Noch ein Hinweis: Die hier empfohlenen Mikrofone – ob Großmembran oder Kleinmembran – sind Kondensatormikrofone. Diese Art von Mikrofonen benötigen zum Betrieb eine Betriebsspannung, die in Form einer Phantomspeisung vom Mikrofonpreamp zur Verfügung gestellt werden muss. In der Regel beträgt die Phantomspeisung +48 Volt.

Dynamische Mikrofone

Für besonders laute Instrumente wie Schlagzeug, laut gespielte E-Gitarre und auch einige Blechblasinstrumente sind Kondensatormikrofone unter Umständen zu empfindlich. Für diese Instrumente ist ggf. ein dynamisches Mikrofon die bessere Wahl. Speziell für Schlagzeug-Mikrofonierung werden beispielsweise ganze Sets in Form von Drumkoffern angeboten.

Drumkoffer der Firma Audix speziell für Schlagzeugaufnahmen

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