So langsam haben wir uns durch die Signalkette vorgearbeitet. Wir haben einen optimierten Raum, mindestens ein Mikrofon, ein Audio-Interface und einen leistungsstarken Rechner mit einer DAW-Software. Damit kann man bereits wunderbar aufnehmen. Nun wäre es doch auch schön, wenn man das, was man aufgenommen hat, auch abhören könnte.
Richtig, Abhörlautsprecher müssen her. Im Studiobereich hat sich die aktive Monitorbox praktisch vollständig durchgesetzt. Die aktive Version hat gegenüber der passiven Bauweise einige entscheidende Vorteile, die sich letztlich in einer besseren Klangqualität niederschlagen. All zu viele Gedanken muss man sich aber um die Frage, ob aktiv oder passiv nicht machen. Es gibt bei den im Studio typischen Nahfeldmonitoren eh praktisch nur noch die aktive Variante.
Da sollte man sich schon eher über die Größe der Abhörmonitore Gedanken machen. Die Größe des Lautsprechers hat direkten Einfluss auf die Klangqualität. Für eine gute Basswiedergabe sollten Lautsprecher mit ausreichend großem Tieftöner und Boxenvolumen ausgewählt werden. Kleine 5"-Lautsprecher können prinzipiell keine kräftige Basswiedergabe bis in den tiefsten Frequenzbereich erzeugen. Ist eine kräftige Basswiedergabe ein wichtiges Kriterium, sollte man eher ein 8" Modell oder größer auswählen. Allerdings benötigt man bei größeren Lautsprechern auch größere Hörabstände. Sitzt man zu nah an großen Boxen, erhält man kein homogenes Klangbild. Da bei weiteren Hörabständen wiederum der Raumklang an Einfluss gewinnt, ist es für eine gute Abhörsituation entscheidend, dass die Akustik im Raum stimmt. Du siehst also, wie wichtig es ist, nicht nur gutes Equipment anzuschaffen, sondern auch die Akustik zu optimieren.
Ansonsten sollte man sich für ein möglichst neutrales Klangbild bei Abhörmonitoren entscheiden. An dieser Stelle geht es nicht um Schönfärberei. Wir wollen hören, was aufgenommen wurde. Die Klangqualität sollte schon in der Aufnahme passen. Wenn Deine Produktion auf neutralen Studiomonitoren gut kllingt, wird sie auch auf HiFi Boxen gut klingen. Würd die Produktion jedoch mit HiFi Boxen abgemischt, würde Deine Produktion auf anderen Boxen ganz anders klingen. Einen Mix, der auch auf jedem anderen Wiedergabesystem (egal ob Hifi Box, Kopfhörer oder Küchenradio) gut klingen soll, bekommen man nur mit neutralen Abhörmonitoren hin.
Ein anderes Abhörwerkzeug sollte im Heimstudio ebenfalls nicht fehlen: Kopfhörer werden vor allem dann benötigt, um den Musikern eine Metronomspur oder auch ein Playback, zu dem sie spielen oder singen können, anzubieten. Bei Mikrofonaufnahmen ist das die einzige Möglichkeit, ohne dass das Playbacksignal vom Mikrofon wieder mit aufgezeichnet wird.
Für den Aufnahmeraum sollten also immer ein Paar geschlossene Kopfhörer bereitstehen. Diese dämpfen nicht nur Schall von außen, sondern unterdrücken auch das Übersprechen vom Kopfhörer in das Mikrofon. Dies ist besonders bei Gesangsaufnahmen wichtig, bei welchen der oder die Sänger(in) sehr nah vor dem Mikrofon steht.