Die Außenisolierung wird vorsichtig (!!!!) mit einem scharfen Messer rund eingekerbt. Das erfordert etwas Übung. Das Kabel etwas an der Stelle biegen, hilft zu sehen, ob man schon durch ist. Danach wird die Abschirmung, meist ein Kupfergeflecht, mit Schraubendreher oder Messer vorsichtig vom Innenleiter abgehoben und verdrillt, so dass sich aus der Abschirmung eine einzelne Seele ergibt. Aufpassen, dass man alle Drähtchen erwischt.
Danach muss man den Innenleiter ganz vorsichtig abisolieren, dies geht mit dem Messer ebenfalls am Besten. Wie weit man abisoliert, sollte man sich vorher ansehen. Der Innenleiter wird ebenfalls vorsichtig verdrillt.
Falls man zu tief schneidet und dadurch Isolierung oder Adern verletzt, sollte man das Kabel am besten ganz abschneiden und von vorn beginnen.
Den abisolierten Innenleiter sollte man verzinnen. Wie lötet man?
Wenn das Ergebnis nicht der Vorstellung entspricht – nicht verzagen, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mögliche Fehlerquellen könnten sein:
Löten braucht Zeit. Gerade bei dicken Kabelseelen oder großflächigen Anschlüssen dauert es einige Zeit, bis das zu verlötende Material heiß genug geworden ist. Geht es doch mal daneben, hilft oft Entlöt-Litze. Das ist Kupferkabel-Geflecht, welches den flüssig gemachten Zinn aufsaugt.
Jetzt löten wir das Kabel an den Stecker, tja, da gibt es mehrere Möglichkeiten. Die erste ist die, das vorverzinnte Kabel in die Löthülsen am Stecker einzuführen und analog zu Schritt 1 mit der Hülse zu verlöten. Anders geht's so: Hülse mit wenig Lot zufließen lassen, dann wieder erwärmen und den vorverzinnten Draht einführen, abkühlen lassen. Aufpassen, dass die noch bestehenden Isolierungen nicht verschmurgelt werden. Die oben erwähnte "Dritte Hand" ist hier eine Hilfe, weil man Kabel und Stecker festklemmen kann und dann beide Hände zum Löten frei hat.
Besondere Aufmerksamkeit erfordert das Verlöten der Abschirmung. Dies ist bei vielen Steckern nicht nur elektrische Verbindung, sondern dient auch als Zugentlastung. Überhaupt ist die gute Zugentlastung wichtig, denn nicht selten werden Kabel aus den Buchsen herausgerissen. Bei Steckern mit Sicherung gegen Herausfallen (z. B. XLR) endet diese Methode trotzdem oft mit dem Reparaturfall.
Im Prinzip ja. Es gibt gute, aber auch teure Stecker, bei denen die Kabel nicht verlötet, sondern geklemmt oder geschraubt werden. Wenn man sich den Luxus leisten will, kann man's machen. Ich bleibe beim Löten.
Dann wünschen wir Dir gutes Gelingen und immer einen Millimeter Lötzinn unter der Lötspitze.