Das Gros der Keyboard-Amps ist drei- bis vierkanalig ausgelegt, das heißt, Sie können eine korrespondierende Zahl an Instrumenten anschließen und unabhängig voneinander in der Lautstärke regeln. Das spart in manchen Situationen das zusätzliche Mischpult. Auch die Option vieler Amps, einen Kanal mit einem dynamischen Mikrofon zu beschicken, erhöht die Flexibilität gerade für Entertainer, die so eventuell auf das Mitschleppen einer Klein-P.A. verzichten können. Ebenfalls möglich ist in der Regel der Anschluss typischer Zuspieler wie CD- oder MP3-Player. Achten Sie aber darauf, wie und ob sich diese Aux-Quellen in der Lautstärke regeln lassen, die Hersteller gehen in dieser Hinsicht ganz unterschiedlich vor.
Weniger flexibel ist es häufig um die Klangregelung bestellt. Viele Amps beschränken sich auf einen dreibandigen EQ, der global greift, im Idealfall kann dieser aber den einzelnen Kanälen zugeschaltet werden. Dies ist sinnvoll, wenn beispielsweise nur das Stagepiano frequenzkorrigiert werden soll, das Mikro des Entertainers aber nicht. Manche Modelle bieten auch einen Fünf- oder Siebenband-Grafik-Equalizer, der allerdings wiederum übergeordnet wirkt und sich gegebenenfalls für einzelne Kanäle aktivieren lässt. In Anbetracht dessen, dass die meisten elektronischen Tasteninstrumente selbst mehr oder minder umfangreiche Möglichkeiten zur Klangkorrektur bieten, lässt sich mit dieser kleinen Einschränkung jedoch gut leben.
Keyboardverstärker sind normalerweise mit einem integrierten Effektgerät ausgerüstet, das Standards wie Chorus, Flanger, Rotary und Hall bietet, es gibt aber auch Modelle, die über eine wesentlich umfangreichere FX-Abteilung verfügen. Ob Sie die Onboard-Effekte der Verstärker allerdings überhaupt benötigen, ist fraglich, schließlich ist die überwältigende Mehrheit aller elektronischen Tasteninstrumente bereits mit einem beachtlichen Arsenal an Effekten bestückt, und das doppelte Verhallen/Flangen etc. von Signalen endet in den seltensten Fällen klanglich erfreulich. Gute Dienste leisten interne Effekte jedoch, wenn Sie ein klassisches altes E-Piano wie ein Rhodes oder eine Orgel anschließen möchten, die ohne Onboard-FX auskommen müssen. Auch wenn der Keyboardamp mal einer akustischen Gitarre zur erforderlichen Lautstärke verhelfen soll, sind die eingebauten Effekte sicherlich willkommen.