Mit Saiten und Mechanik allein haben wir natürlich noch kein komplettes Instrument. Die Oberfläche der Saiten ist zu gering, als das sie einen ausreichenden Schalldruck erzeugen würden. Deswegen brauchen wir den oben angesprochenen Resonanzboden.
Weitere Gemeinsamkeiten sind:
Ein Wort noch zur gusseisernen Platte: Sie muss, bevor sie eingebaut werden kann, einen recht aufwändigen Herstellungsprozess durchlaufen (spachteln, vorlackieren, lackieren, bronzieren und immer wieder aushärten im Ofen). Sie bestimmt die Lage der Saiten und wird daher beim Einbau genau ausjustiert.
Sicherlich hast Du Dich schon gefragt, warum wir im vorhergehenden Abschnitt nicht die Pedale als Gemeinsamkeit aufgeführt haben. Klar: Beide Instrumente besitzen Pedale, jedoch haben diese zum Teil unterschiedliche Funktionen.
Wird es betätigt, so werden die Hämmer der Mechanik näher an die Saiten gebracht. Dadurch wird die Gesamtkraft der einzelnen Hämmer, wenn sie auf die Saiten treffen, um einiges verringert und somit das Spiel von sehr leisen Passagen vereinfacht.
Hier wird bei Betätigung ein Filzstreifen zwischen Hämmer und Saiten geschoben, was das Instrument deutlich leiser macht.
Alle Dämpfer werden von den Saiten gehoben. Dadurch schwingt jede angeschlagene Saite nach dem Loslassen weiter. Außerdem schwingen nun auch andere nicht angeschlagene Saiten mit, sodass es insgesamt einen volleren Klang gibt.
Durch dieses Pedal wird die gesamte Klaviatur mit der Mechanik nach rechts verschoben, sodass die Hämmer nicht mehr jede Saite des Chors treffen, sondern nur noch eine Saite, weswegen das Pedal auch gerne una corda ("eine Saite") genannt wird.
Außerdem wird durch das Verschieben bewirkt, dass andere Stellen des Hammerfilzes auf die Saiten treffen, was sich manche Hersteller zu Nutze machen und mittels Intoniernadeln einen veränderten Klang erzielen.
Wie bereits in den Geschichtsdaten erwähnt, wurde 1874 durch Theodor Steinway dieses dritte Pedal entwickelt. Genau gesagt, dient es zum Halten einzelner Töne, die zum Zeitpunkt des Pedaldrucks angeschlagen wurden. Dazu bleiben die Dämpfer der entsprechenden Saiten oben, obgleich die Tasten wieder losgelassen wurden.
Hier gibt es die Übereinstimmung mit den Klavierpedalen. Auch hier werden die Dämpfer von den Saiten genommen und die Saiten können weiter schwingen.