Neue Schülermodelle beginnen preislich im Allgemeinen bei etwa 1.500 Euro und kommen in der Regel mit Koffer und einigem Zubehör wie Reiniger, aber ohne Blätter. Unter Umständen gibt es Unterstützung von Schule, Verein oder Stiftungen, wenn die finanzielle Belastung zu hoch ist.
Bei der Frage, welche Art von Oboe man kaufen sollte, sind einige Faktoren zu berücksichtigen, die für alle Oboen gelten. Oft sind sie abhängig von persönlichen Vorlieben, weshalb ein Lehrer hier der beste Ratgeber ist. An erster Stelle steht das Material - die große Mehrzahl an Oboen ist aus Grenadillholz gefertigt, manche Schülermodelle aus Kunststoff. Oboen aus Kunststoff tendieren zu einem härteren Klang, haben aber den Vorteil, dass sie bei Kälte nicht reißen und oftmals leichter sind als Instrumente aus Holz. Zum zweiten ist es die Griffweise - englische Oboen werden mit dem Daumenplatten-System ausgestattet, während französische das Konservatoriumssystem verwenden. Die verschiedenen Systeme bedeuten, dass man für manche Noten unterschiedliche Griffe benötigt, aber keines ist besser als das andere. Fakt ist, dass man mit dem vertraut werden muss, das man hat.
Das System kann sowohl geschlossene, als auch offene Löcher haben. Offene Löcher sind zum Teil dazu gedacht, im Instrument für größere Resonanz zu sorgen, aber geschlossene sind speziell für kleinere Finger einfacher zu handhaben, weil die Bedienung der Klappen weniger Genauigkeit erfordert. Und drittens gibt es die Oktavklappen, von denen Schülermodelle im Allgemeinen nur zwei besitzen. Eine dritte findet man bei fortgeschritteneren Modellen, die das Spiel in extrem hohe Lagen unterstützt, die ein Anfänger nicht benötigt. Man spricht von halb- oder vollautomatischen Oktavklappen. Halbautomatisch bedeutet, dass hier drei Oktavklappen zur Verfügung stehen, die bei Bedarf einzeln betätigt werden, obwohl die zweite Klappe die erste automatisch mit herunterdrückt. Die vollautomatische Variante kombiniert die beiden ersten Oktavklappen in einer, was im ersten Moment einfacher zu sein scheint, aber in der Praxis bedarf es erheblicher Genauigkeit, die G-Klappe sauber einzusetzen. Während sich die Halbautomatik natürlicher anfühlt, bedingt die Vollautomatik einen komplizierteren Mechanismus, der sich auch erheblich auf den Preis einer Oboe auswirken kann.
Alle großen Hersteller bieten spezielle Schülermodelle an. Manche gehen so weit, dass sie die Konstruktion ergonomisch an kleinere Körpergrößen anpassen, entweder, indem sie Verlängerungen an manchen Klappen anbringen, damit sie einfacher erreichbar sind, oder sie stellen die Oboen aus leichterem Material her. Ein geringeres Gewicht des Instruments ist sehr hilfreich, allerdings sind auch die Bauart des Koffers und das abwechselnde Tragen der Tasche auf beiden Schultern genau so wichtig, wenn es darum geht, Rücken- und Schulterproblemen vorzubeugen (einige Koffer kommen mittlerweile im Rucksack-Design und sind tatsächlich sehr leicht). Die meisten aktuellen Oboen sind mit einer einstellbaren Daumenstütze ausgestattet, die allerdings auch leicht nachgerüstet werden kann, falls sie fehlt.
Jede Oboe ist anders und sollte immer sowohl vom Schüler, als auch vom Lehrer ausprobiert werden, und zwar mit einer Auswahl von Blättern (Rohren), um sicherzugehen, dass es die richtige ist. Die 30 Tage Geld-zurück-Garantie von Thomann ermöglicht das ohne Risiko. Alle Klappen sollten sich leicht betätigen lassen und die Löcher zuverlässig verschließen, alle Noten sollten einfach zu erzeugen sein, keine schwierig oder verstimmt. Eine neue Oboe braucht zwar eine gewisse Zeit zum Einspielen, aber einen ersten Eindruck von ihrem Klang sollte man sofort haben.