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4. Bauweisen

Hast Du Dich für die Konstruktionsart entschieden, geht es zum nächsten Schritt. Jetzt sollten Sie für sich die Frage klären, in welcher Weise das "gute Stück" verpackt werden soll.

Truhencases

Das Truhencase ist die klassische Bauform einer großen Kiste mit Deckel. Truhencases bieten sich z. B. für Kabel (Obacht, die können richtig schwer werden), Mikrofonständer, Drumhardware oder sonstiges Zubehör an. Dabei sollte man beachten, dass die Cases nicht zu groß dimensioniert werden. Wenn sie zu voll geladen werden können, kann die Kiste nur noch beschwerlich verladen werden. Hast Du schon mal ein Kabel in einer riesigen Kabeltruhe gesucht? Dann weißt Du, wovon wir sprechen.

Truhencase

Truhencases werden aber auch oft bei Lichtequipment, für Instrumente usw. verwendet – sie sind die idealen horizontalen Transportbehälter für alles, was leicht aus der Kiste herausgehoben werden kann. Bei größeren Cases können Rollen, die unter dem Case fest montiert sind (Rollbrett), die Transportsituation erheblich erleichtern.

Haubencases

Während beim Truhencase zum Be- und Entladen der Deckel geöffnet wird, verbleibt das zu transportierende Gut beim Haubencase im Unterteil. Der Kistenkörper (die Haube) wird einfach komplett abgenommen. Oft kann es sogar während des Gebrauchs dort verbleiben.

Haubencase

Wenn Du Dich für ein Haubencase entscheidest, weil das Gerät/Equipment zu schwer oder zu unförmig ist, um es aus dem Unterteil herauszuheben oder es sowieso im Unterteil stehen bleiben kann (Mischpult, Gitarrencombo, Nebelmaschine, Gitarren-Effektboard, DJ-Equipment usw.).

Haubenrack

Eine interessante Sonderbauweise für sehr empfindliches Equipment (z. B. Röhrentopteile) ist die "Rack in Rack"- oder die "Rack in Case"- Variante, bei der als Schutz ein stabiles Außengehäuse mit Schaumstoff als Stoßabsorber wirkt und zusätzlich ein Rack das Gerät aufnimmt. Das sollte auch für Unfälle ausreichen, bei dem das Flightcase z. B. von der Laderampe des LKW rutscht.

Rack (Doubledoor Racks)

Es ist vielleicht die Form schlechthin: Ein oder mehrere Geräte werden in einem Case fest eingeschraubt. Hier brauchst Du Dir wenigstens über ein Maß keine Gedanken zu machen: Das Standardmaß sind die berühmten 19" (19 Zoll = 48,26 cm). Dieses Maß bezieht sich auf die Breite der Frontplatte. Der Abstand der Befestigungslöcher, die zur Rackmontage der Geräte benötigt werden, beträgt 46,5 cm.

Doubledoor Rack

Was aber unbedingt beachtet werden muss, ist die Einbautiefe Deiner Geräte und wie die rückwärtige Verkabelung vorgenommen werden soll. Gehe auch hier auf "Nummer sicher": Man braucht ungefähr 2 HE (ca 90 mm) mehr an Platz, wenn Du die üblichen 6,3 mm Klinken oder XLR-Stecker benutzt.

Dann noch ein Wort zu den Höheneinheiten (1 HE = 44,5 mm): Wenn Du beispielsweise ein Gitarrenrack mit jeweils einer Vorstufe, zwei Effekten, einem Stimmgerät und einer Rackleuchte mit jeweils 1 HE einbauen wollen, dann brauchst Du genau 5 HE für alle vorhandenen Komponenten. Was aber, wenn Dir ein Jahr später der Gedanke kommt, noch einen Stereoequalizer und ein weiteres Effektgerät hinzuzufügen? Das Rack wäre dann schon voll belegt – zusätzliche Geräte hätten keinen Platz mehr. Plane daher vorsorglich beim Rackkauf lieber gleich 1-2 zusätzliche Höheneinheiten mehr ein. Die "Löcher" durch unbelegten Platz im Rack werden mit Rackblenden geschlossen – außerdem kann ein wenig "Luft" für Dein Equipment zum zirkulieren nicht schaden!

Winkelracks (L-Racks) und Tripledoor Racks

L-Rack

Haben wir bis hierhin die senkrechte Einbauweise beschrieben, gäbe es ja auch noch die ... ??? Ja klar, die waagrechte! So einfach kann das Leben sein!

Im Ernst: Viele kleinere Mischpulte kann man (zumindest mit optionalen Rackwinkeln) in ein Rack einbauen. Das Rack muss daher an der Oberseite entsprechende Rackschienen haben und mit einem Deckel verschlossen werden können. Glücklicherweise sind Mischpulte recht flach - so können unter dem Mixer noch weitere Geräte an die vertikalen Rackschienen montiert werden. Wie viel Höheneinheiten (HE) für den Mixer verloren gehen und wie viele HE für die übrigen Geräte übrig bleiben, hängt von der Einbautiefe des Mixers ab. Die Rückwand eines normalen Winkelracks (L-Rack) ist i. d. R. aus Gründen der Stabilität geschlossen. Damit die Rückseite der Geräte zugänglich bleibt, werden L-Racks häufig auch mit einer Serviceklappe auf der Rückseite ausgestattet.

Tripledoor Rack

Besser wäre es jedoch, wenn auch die Rückseite frei zugänglich wäre. Gesagt, getan. Voilà, - hier ist das Triple Door Rack. Dank der drei Deckel ist die Verkabelung nun gar kein Problem mehr. Ohne Deckeln wirken die beiden seitlichen Wangen recht spartanisch, aber sobald das Rack bestückt wird, erhält es ausreichend Stabilität. Außerdem tragen die Schließprofile der Deckel zur Gesamtstabilität erheblich bei.

Studioracks

Sie sind die "Designkönige" unter den Racks und natürlich nur für den festen und örtlichen Bereich gedacht, da hier üblicherweise Front- und Rückplatte fehlen. Wenn Du Dir ein Studio einrichten willst und nicht gänzlich auf Outboardequipment verzichtest (es geht ja durchaus auch ohne), dann wähle am Besten diese Variante.

Koffer

Für Keyboards, Gitarren, Bässe, Mikrofone usw., also alle Instrumente und Geräte, die eher flach sind und nicht fest eingebaut werden, bleibt dann selbstverständlich auch noch die Kofferbauweise.

Flexcut Koffer

Der hier gezeigte Koffer ist mit einem vorgestanztem Schaumstoffeinsatz ausgestattet. Diese Flexcut-Konstruktion erlaubt ein schnelles Anpassen der Polsterung an Deine Bedürfnisse. Soll der Koffer später für ein anderes Gerät eingesetzt werden, dann lässt sich der Schaumstoffeinsatz nachbestellen. Das ist wahrscheinlich die universellste und kostengünstigste Variante eines Equipmentkoffers. Es gibt aber inzwischen eine Fülle von Koffern, die auf ganz bestimmte Instrumente oder Gerätschaften abgestimmt sind. Vergewissere Dich vor einer Bestellung daher unbedingt, dass Du die exakte Bezeichnung (ggf. die Thomann-Artikelnummer) hast. Die Angabe: "das Case ist für ein 88-Tasten Masterkeyboard" - hier wäre schon die genaue Angabe von Hersteller und Typ wichtig, schließlich sind Form, Bedienelemente und Anschlüsse bei jedem Modell anders.

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