Vor allem höherpreisige Stage Pianos erlauben es dank integrierter Masterkeyboard-Funktionen (siehe auch unseren entsprechenden Online-Ratgeber) nicht nur, verschiedene interne Sounds über die Tastatur zu verteilen (beispielsweise unten Bass, oben Piano), sie gestatten auch die zentrale Verwaltung eines größeren Keyboard-Setups. Zu den wichtigsten Funktionen zählen das Aufteilen des Keyboards in mehrere Zonen (bei Stage Pianos meistens vier), das Zuweisen individueller MIDI-Kanäle wie -Ausgänge (falls vorhanden, siehe auch Kapitel Peripherie) und Programm/Bank Change-Befehlen zu diesen Zonen sowie deren unabhängige Transposition. Diese Einstellungen lassen sich in meist Setup genannten Speicherplätzen sichern.
Ein einfaches Beispiel soll Sinn und Zweck dieser Übung verdeutlichen. Unser Setup besteht, sagen wir, aus einem Synthesizermodul und einem Stage Piano beide sind per MIDI verbunden. Für Song A benötigt der Musiker einen Streichersound aus dem Synth und einen E-Piano-Sound aus dem Bühnenpiano. Also programmiert er sich ein Setup, bei dem die untere Hälfte der Tastatur ausschließlich das Modul steuert, und die obere Hälfte das Piano. Zusätzlich weist er jeder der beiden Zonen einen Programm-Change-Befehl zu, damit beim Aufruf des Setups auch die Sounds stimmen; außerdem transponiert er die untere Zone um zwei Oktaven nach oben, weil es sich um ein säuselndes Pad und nicht um einen Bass-Drohne handeln soll.
Bei Song B möchte der Musiker jedoch ein Naturklavier aus seinem Stage Piano und einen Synthbass aus dem Modul spielen, also programmiert er sich wieder ein passendes Setup und kann dann während des Auftritts mit einem einzigen Knopfdruck zwei Geräte gleichzeitig konfigurieren. Eine enorme Arbeitserleichterung, die zudem erheblich zu einer störungsfreien Bühnen-Performance beiträgt.
Wer von seinem Stage Piano derartige Masterkeyboard-Optionen erwartet, sollte sich vor dem Kauf sehr gründlich informieren, da die Ausstattung diesbezüglich erheblich differiert.