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3. Geschichtliches

Auch diejenigen, die sich sonst eher nicht so sehr für Geschichte und geschichtliche Hintergründe interessieren, werden mit Sicherheit den Namen Stradivari kennen und die Faszination, die von den alten, nie richtig kopierbaren Meisterinstrumenten immer noch ausgeht.

Damit sind wir aber schon mitten in der Geschichte der Violine und anderer Streichinstrumente, denn Stradivari hat nicht nur unübertroffene Instrumente gebaut, sondern auch maßgeblich zur Entwicklung der Streicherfamilie beigetragen. So hat er zum Beispiel das Cello etwas verkleinert, und auf Maße gebracht, die bis heute noch üblich und Standard geworden sind.


Als Vorläufer der heutigen Violinen sind seit dem 11. Jahrhundert in Europa die Fidel und die Rebec (die arabischen Ursprungs ist) bekannt. Daraus haben sich dann die Familien der Violen und der Gamben entwickelt. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu wissen, dass sich das Violoncello eben nicht aus einer Gambe (die auch im Sitzen gespielt wurde), sondern aus der Violenfamilie entwickelt hat. Die Modellvorbilder der heute üblichen Violinen stammen aus Oberitalien. Die etwas älteren Violinen werden meistens als "Barockviolinen" bezeichnet und werden im Rahmen der historischen Aufführungspraxis für "Alte Musik" verwendet.

Im 19. Jahrhundert erfuhren die Violinen einige wesentliche bauliche Veränderungen: Sie bekamen einen längeren Hals, einen stärkeren Bassbalken, und der Hals wurde etwas schräger angesetzt, wodurch sich die Spannung der Saiten verstärkte. Dadurch wurde das Instrument lauter und entsprach dann den gestiegenen klanglichen Anforderungen der großen Orchester und der manchmal riesigen Konzertsäle.

Der Name Violine bedeutet eigentlich "kleine Viola", wodurch die Herkunft der Violine aus der Violen-Familie nochmal deutlich wird. Die heutigen Violinen haben alle vier Saiten, gestimmt in Quinten (g,d,a,e). Das war aber nicht immer so, denn die ersten Violinen hatten nur drei Saiten.

Wie schon erwähnt stammt das Violoncello auch aus der Violen-Familie (die Bezeichnung ist oft auch Viola-da-braccio-Familie). Zuerst wurde sie deswegen auch Bassvioline (Bassgeige) genannt. Die Familie der Violen hat sich im 15.und 16. Jahrhundert parallel zu den Gamben entwickelt. Am Anfang hatte diese Bassvioline drei bis vier Saiten, Mitte des 16. Jahrhunderts setzten sich dann vier Saiten durch, und ab etwa 1730 war in Europa die Quintstimmung auf C (C,G,d,a) üblich (so wie auch heute das Violoncello gestimmt ist). Für die meisten wird es verständlich sein, dass man ein Cello im Sitzen spielt und das Instrument auf dem Boden steht. Das war aber nicht immer der Fall. Erst ab ca. 1800 setzte sich der Stachel durch und erst etwa 50 Jahre später wurde die Feststellschraube Standard. Davor wurde das Cello zwischen den Beinen gehalten, was natürlich die Bewegungsfreiheit erheblich einschränkte. Manchmal sieht man dies noch bei Aufführungen "Alter Musik".

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