Das Fuzzpedal von Orange ist gebaut für den Gig. Schwer, massiv, mit Trittschutz vor den Potentiometern.
Getestet habe ich das Pedal mit einer Hagstrom Tremar Viking Deluxe an einem Mesa DC-5 und einem Ampeg Vl502.
Der Effekt verhält sich im Bypass absolut klangneutral und auch im eingeschalteten Zustand halten sich die Nebengeräusche in erfreulichen Grenzen.
Der Groundsound im normalen Modus, welcher mit den Reglern für Fuzz, Volume und Tone eingestellt wird, ist ein recht moderner, voller und basslastiger Fuzzsound. Der Zerre fängt schon bei unteren Reglerstellungen bei recht extremen Werten an, lässt sich aber klassisch über das Volumepoti der passiven Gitarre wunderbar zähmen. Der Grundsound eignet sich sowohl für harte Stonerriffs, als auch für Singlenotemelodien mit endlosem Sustain. Solosounds der dunkleren Sorte sind für das trotz der Brachialität immer noch differenziert klingende Pedal kein Problem.
Bei zugeschalteter Octave ist das Pedal zumindest mit Humbuckern eher für Solosounds zu gebrauchen; gerade bei höheren EInstellungen der Oktave werden Akkorde undifferenziert. Für Soli ist dieser Modus aber prädestiniert; der Sound ist extrem durchsetzungsfähig und abgefahren, klingt aber nicht nach einer einfachen Kopie der alten Klassiker.
Insgesamt handelt es sich hier um ein zwar relativ teures, aber vielseitiges und in allen Lagen gut klingendes Pedal mit zuschaltbarem Solosound. Einziger Kritikpunkt meinerseits: Die LED zeigt den Wechsel des Modus durch einen minimalen Farbwechsel an. Dieser ist oft schwer wahrzunehmen. Ein deutlicher Unterschied wäre hier wünschenswert.