Der TouchMix wird in einer mit Hartschaum gepolsterten Tasche geliefert, in die auch das Netzteil passt. Für viele Anwendungen schon der Ersatz für ein Case ? schon mal gut.
Im super kleinen 20-Kanal-Pult steckt dann jede Menge Digital-Technik. Frequenz- und Dynamikkurven werden grafisch dargestellt, Kanalzüge können übersichtlich beschriftet und alle Einstellungen unterschiedlicher Setups in Szenen gespeichert werden. Kanaleinstellungen lassen sich auch einzeln speichern.
MAIN und AUX 1-6 haben jeweils einen graphischen EQ, 4 Notch Filter sowie eine Verzögerung für im Publikum stehende Lautsprecher.
Für AUX7/8 und AUX9/10 steht eine parametrische Frequenzkorrektur zur Verfügung, die 6,3mm-Stereo-Klinken-Ausgänge lassen sich direkt als In-Ear-Monitore nutzen. Der Kopfhöreranschluss zum Abhören ist, wie AUX 7/8, 9/10 auch auf der Oberseite. Wer einmessen will, kann eingebautes Rauschen auf die Ausgänge legen.
Die 4 Effektwege lassen sich neben MAIN auch auf die AUX-Wege routen.
Zu bedienen ist der der TouchMix überraschend gut: Parameter auf dem Touchfeld berühren und mit dem Einstellrad sehr präzise und ohne Verzögerung einstellen (zur Feinregelung Einstellrad drücken). Alternativ kann mit den User-Tasten, neben dem Einstellrad, zwischen Parametern oder Fadern gesprungen werden. Die ?0?-Taste darüber setzt angewählte Werte auf Default. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Bedienbildern (Kanalwahl, Mute-, DCA-Gruppen, etc.) erfolgt etwas verzögert ? aber absolut o.k.
Die Bedienung funktioniert auch im Dunkeln, da Tasten und Touch-Feld dimmbar beleuchtet sind. Selbst Nachregelungen der nicht beleuchteten Gain-Potis klappen, da sie übersichtlich in 8-er Blöcken angeordnet sind.
Neben den Fadern wird der Input-Level angezeigt. Clippt ein Eingang wird er in der oberen Kanalübersicht rot und bleibt das auch, bis er wieder zurückgesetzt wird. Alle Clips der Eingänge werden noch mal im Gain-Wizard aufaddiert dargestellt.
Kanäle 1 bis 20 plus eine gewählte Stereo-Spur (Main, AUX7/8 oder AUX9/10) können gleichzeitig auf USB-Platte aufgenommen werden. Einfach den gewünschten Kanal einstellen. Zum Anhören den Kanal dann auf ?Abspielen? schalten und ggf. jetzt erst den Stereo-Mix aufzeichnen oder die Spuren für den Pre-Soundcheck (wegen vielleicht noch fehlenden ?Analogquellen?) verwenden.
Top! Ein absolut autarker Mischer mit Rekorder.
Der FOH-Platz (falls so gewollt) ist mit dem TouchMix ziemlich übersichtlich. Auf eine vernünftige Zugentlastung, der auf der Oberseite eingesteckten Kabel, würde ich beim Aufbau achten, damit nicht zu sehr an den Platinen-Buchsen gehebelt wird. Sehr praktisch finde ich die 6 nutzbaren Klinkeneingänge für Anwendungen ohne DI-Boxen.
Der TouchMix ist ein Mini-Pult mit der Funktionalität eines ausgewachsenen Digitalpults. Super!
Jetzt darf der ?Kleine? erst Mal mit raus - hab ein sehr gutes Gefühl. Schade, dass ich noch kein ipad hab, aber irgendwie glaub ich, dass die Fernbedienung auch funktioniert. Ich reiche das aber sicher bald nach...
Macht Spaß.
Nachtrag:
Bei Bedarf können einzelne AUX-Wege auf L/R-Master geroutet und als Sub-Gruppe verwendet werden.
Um das Setup so kompakt wie möglich zu halten, hab ich für 2- bis 4-Spur Aufnahmen nur noch einen schnellen SanDisk Extreme 3.0-USB-Stick dabei (andere getestete 3.0-Sticks zeichnen mit Unterbrechungen auf!).
Die Fernbedienung mit dem ipad funktioniert super, zumal sich die Zugriffsrechte konfigurieren lassen. Dann gibt ?s z.B. nur Zugriff auf einen AUX-Weg. Schnell, sicher und präzise lassen sich Einstellungen für mich aber nur direkt am Mischer machen: Parameter mit der linken Hand am Touchscreen auswählen und mit der rechten am Drehrad den Wert einstellen, ist für die Praxis schon ziemlich genial.