Die MK 4 wurde im Hinblick auf die Unempfindlichkeit für rückwärtig einfallenden Schall optimiert. Wie für die klassische Niere kennzeichnend, beträgt die Dämpfung bei seitlichem Einfall unter 90° 6 dB, bei Einfall von der Rückseite – in Abhängigkeit von der Frequenz und dem Abstand – bis zu 30 dB. Diffus einfallender Schall wird um 4,8 dB schwächer wiedergegeben als frontal auftreffender, ein Wert, der dem Bündelungsmaß* entspricht. Je größer dieses ist, desto weniger “Raum” überträgt ein Mikrofon und desto geringer ist seine Anfälligkeit für akustische Rückkopplungen.
Durch ihre Richtwirkung kann die MK 4 bei gleicher Hallbalance etwa 1,7-mal so weit entfernt von der Schallquelle aufgestellt werden wie ein Druckempfänger gleicher Empfindlichkeit. Auch im diffusen Schallfeld, also in großem Abstand von der Schallquelle im Raum, hat dieser Mikrofontyp – bis auf einen leichten Anstieg bei 10 kHz – einen konstanten Frequenzgang.
Das Klangbild ist präsent und verfärbungsfrei. Für Sprach- und Musikaufnahmen ist dieser Mikrofontyp gleichermaßen geeignet, weshalb er in dem ORTF-Stereomikrofon (MSTC 64 Ug, oder STCg) verwendet wird. Als XY-Paar sowie als Mittenmikrofon in einer MS-Anordnung liefert er ebenfalls hervorragende Ergebnisse.
Dieser Mikrofontyp ist sehr universell verwendbar und wird daher am häufigsten eingesetzt.