Als ich meine Squier Contremporary Active Jazzmaster erstand (ich wollte unbedingt mal eine pinke Gitarre...), war für mich von vorne herein klar, daß ich nicht nur Locking Mechaniken und ein Gotoh Tremolo einbaue, sondern auch die aktiven Tonabnehmer rausschmeiße.
Am Hals nahm ein Seymour Duncan Pearly Gates (Bridge) Platz, der den nötigen Saitenabstand mitbrachte und einfach nur fabelhaft in dieser Position tönt - es muß nicht immer ein Neck am Neck sein...
Für die Bridge-Position benötigte ich einen passenden Trembucker, der nicht nur leistungsmäßig mithalten konnte, sondern auch vom Sound her gut dazu passte. Außerdem durfte er durchaus einen hohen Output haben, die aktiven TAs waren ja auch nicht gerade zimperlich...
So stieß ich auf dieses Teil. Und mittlerweile kann ich sehr gut nachvollziehen, warum für manche der TB-6 ihr Lieblings-Pickups ist. Er kann einfach alles. Er ist über das ganze Frequenzspektrum hinweg sehr ausgeglichen und hat eine Fülle an Obertönen, die sich wunderbar leicht heraus kitzeln lassen. Er läßt sich mittels Anschlag und Volume-Poti extrem gut steuern, hängt einfach sehr direkt "am Gaspedal".
Er meistert sowohl den Clean-Bereich mit Wärme und Brillanz sowie mit einer sehr detaillierten Darstellung und guter Saitentrennung, als auch sämtliche Gain-Gefilde von leicht angecruncht mit charaktervoller, rauer Stimme bis ultra-brachial, wo nichts matscht und der Anschlag definiert herausgestellt wird.
Kurz um, für mich ist das der ideale Allrounder, wenn man von clean bis highgain alles bedienen will oder muss, einer, der Charakter, Tiefgang und Biss zeigt und der in meinen Augen im Seymour-Duncan-Programm ein unberechtigtes Schattendasein fristet. Vielleicht ist dieser Tonabnehmer zu normal, als daß er im Rampenlicht steht und ge-hyped wird. Ich finde ihn verdammt gut und würde ihn jederzeit wieder verbauen...