Sommer Cable The Spirit LLX

Ob man Kabelklang hören kann oder nicht ist ja ein viel diskutiertes Thema. Ich jedenfalls höre die Unterschiede mehr oder weniger deutlich und bin von diesem Kabel absolut begeistert.

Ich habe in den letzten Wochen einen einigermaßen ausgiebigen Kabelvergleich gestartet und bin letztlich beim Sommer LLX gelandet. Dieses habe ich mir selbst konfiguriert und mit anderen Kabeln ausgiebig verglichen:
Mogami Overdrive (auch sehr gut aber viel zu teuer)
Sommer Spirit XXL (ähnlich wie Mogami aber immer das Gefühl, dass da noch mehr geht)
Planet Waves American Stage (bis dahin das für mich beste Kabel weil vergleichsweise transparent und hell klingend)

Tja und dann kam das Sommer LLX. Mit dem Planet Waves war ich eigentlich schon überaus zufrieden. Aber das LLX geht noch ein ganzes Stück weiter. Man hat das Gefühl, dass das Kabel lauter ist, mehr Dynamik bietet und insgesamt einfach deutlich fülliger klingt.
Als Stecker passen übrigens die Hicon HI-J63M(A)07 wenn man den Knickschutz weglässt und auch die HI-J63M(A)04.

Gesestet wurde übrigens mit der Kombination Mesa Triaxis + 2:90 + Lexicon MPX G2. Sonst nichts.

Ich war auf dieses Kabel gestoßen, als ich ein Instrumentenkabel mit niedriger Kapazität (weniger Höhenverlust) und einem dicken Mantel (gegen mechanische Einwirkungen) gesucht hatte.
Konfektioniert werden sie bei mir mit Neutrik-Klinkesteckern der X-Serie.
Eigentlich passt das Kabel nicht in den Stecker hinein, aber da der Mantel dick genug ist, lässt sich das an der entprechenden Stelle schmäler schneiden und von außen sieht keiner mehr etwas davon.

Das Kabel ist zwar immernoch sehr flexibel, aber insgesamt verhält es sich doch anders als dünnere Kabel. Ich finde, dass man sich damit aber immernoch wunderbar arrangieren kann. Aber sicher kommt es auch darauf an, wie sehr man mit seinem Kabel beim Spielen auf Wanderschaft geht.
Da man mit dem Kabel qualitativ nichts falsch macht, sollte man es am besten einfach mal selbst ausprobieren, ob man sich damit gut bewegen kann.

Dass ich schon über 100 m von diesem Kabel besitze, spricht wohl für sich.

Besitze seit etlichen Jahren Sommer-Cable The Spirit (normal). Die Transparenz und der Bass-Punch, auch in hohen Lagen, auf der E-Gitarre hatten mich immer voll überzeugt.
Nun gibt es das The Spirit LLX, mit nochmals besserem Durchgang. Selbstgelötet mit vergoldeten Neutrik-Steckern, hat es mich erneut umgehauen !
Ich musste den Bassregler an meinem ENGL Thunder um 3 Einheiten zurückdrehen ! Die Transparenz war nochmals etwas besser; aber das eigentliche Highlight für mich: Diese Mitten ! Warm, präsent, mit einer reichhaltigen Kolorierung. So was habe ich vorher noch nicht gehört.
Es ist nicht so meine Art, überschwängliche Rezensionen rauszuhauen, aber das The Spirit LLX läßt mir keine Wahl !
Wärmste Empfehlung für alle, die ihrem Instrument eine betörende Stimme geben wollen.
Der Stern Abzug resultiert aus meiner Enttäuschung beim alten The Spirit (Normal-Ausführung), bei dem es am Instrumenten-Kabel immer wieder Kabelbrüche gab. Ich hoffe einfach mal, daß Sommer-Cable das mittlerweile im Griff hat; ansonsten VOLLE PUNKTZAHL !!

Trotz der Dicke ist das Kabel sehr flexibel und biegsam, verheddert sich aber nicht.
Beim Selbstkonfektionieren unbedingt den Hinweis des Herstellers beachten und den Carbonschirm entfernen, weil leitend.
Das Kabel ist auf dem Papier zwar zu Dick für viele Stecker, bei den Neutrik-Steckern (NP2RX-AU-SILENT) sorgen aber eine größere Tülle (Neutrik BPX L) oder ein paar Schnitte in die vorhandene Tülle für Abhilfe(Danke an den Support bei SommerCable für den Tipp). Auch bei den Steckern von Hicon (HI-J63M03) passt es, obwohl es schon eng wird.
Klanglich, so wie es sein soll, neutral und klar.
Die Abschirmung hat bis jetzt auch das getan was man von ihr erwartet.
Kann ich nur weiterempfehlen.

Bei Gitarrenkabeln sollte man auf die Kapazität achten, die möglichst nicht zu groß sein sollte. Ansonsten gehen zu viele Höhen verloren.
Dieses Kalbel ist nicht nur wegen der geringen Kapazität für Gitarren geeignet, sondern auch die Stabilität bei immer noch genügend Flexibilität über zeugt mich.
Leider hat es noch niemand geschafft, die gegebenen physikalischen Gesetze so abzuändern, dass sich ein Kabel nicht mehr verdrillt ;-)
Aber dann ist es wichtig, dass das Kabel flexibel genug ist. Dadurch wirkt sich eine Verdrillung sicht so schlimm aus.
Für mich erfüllt dieses Kabel meine Anforderungen voll, unter Berücksichtigung der Physik, die wir leider (oder zum Glück?) nicht ändern können.
Klare Kaufempfehlung!

Es ist schon bemerkenswert, was dieses Kabel gegenüber einen günstigen Standardkabel aus einem passiven Bass rausholen kann.
Seit 20 Jahren habe ich mit meinem zugegeben alten Klotz Kabel (6m) gespielt, was auch ok ist, für aktive Bässe und Passive mit hohem Output.
Aber nachdem ich meinen aktiven Jazz Bass gegen passive ausgetauscht habe, wurde ich unzufrieden.
Meine Fender Roscoe Beck (4- und 5-Saiter) haben mit ihrer fantastischen passiven Elektronik, leider sehr wenig Output.

Ich habe ein 6m LLX Stück, dass ich mit Neutrik Steckern konfektioniert habe (geht sehr knapp, aber es geht).
Aber bei passiven, möchte ich nie wieder das alte Kabel spielen. Das LLX macht alles soviel bässer.

Ich hätte es nicht geglaubt, aber hier ist der Wechsel des Kabels ein Unterschied wie Tag und Nacht.