Dieses Blatt gibt es, wie auch sein Schwesterblatt S 800, bereits seit Jahrzehnten und ist entsprechend ausgereift. Es ist für deutsche Mundstücke mit schmaler Bahn konzipiert so wie das S800 für Bahnen mittlerer Breite. In Verwendung mit diesem Material (heute eher selten) ist es das ideale Blatt, jedenfalls habe ich beim Probieren mehrerer Blätter des selben Herstellers und Blättern anderer Hersteller kein gleichwertiges oder gar besseres gefunden. Für eine gute Ansprache und zugleich eine Stimmigkeit der Töne im obersten Register ist allerdings unbedingt die richtige Blattstärke erforderlich. Diese muss der Spieler ggf. mit Hilfe von Schachtelhalm und Blattschneider passend zu seinem Material und seinem Können herstellen (im Sinne eines Feintunings). Dann wird er das Blatt mit Freude und ohne große Anstrengung spielen.
Zum Klang: M. E. ist das Blatt nur für Musik geeignet, die man im weitesten Sinn als klassisch bezeichnen würde. Ideal also für Mozart und Brahms, aber auch nicht falsch für Copland. Es ist ein Blatt zum „Schön-Spielen“. Klarinettisten, die sich zwischen Avantgarde, Neuer Musik, Jazz, Minimal Music und Pop bewegen, dürften ohnehin andere Mundstücke verwenden (und meistens auch Böhm-Klarinetten)..Ich selbst spiele eine Patricola Böhm-Klarinette mit zwei Mundstücken, die zu meinen früheren deutschen Klarinetten gehörten. Daneben habe ich zwei französische Mundtücke, die natürlich andere Blätter verlangen.
Ein kleiner Kritikpunkt: man muss vorsichtig mit den Blättern umgehen, sonst kann leicht die Blattspitze rechts oder links beschädigt werden.