Das Strymon Sunset ist ein Overdrive-Pedal der Extraklasse! Und das Extra gilt es zu betonen, denn das in Kalifornien handgefertigte Pedal besteht aus sechs Overdrive- und Boost-Typen in einem. Davon sind jeweils zwei per Fußschalter (A und B) anwählbar und dürfen entweder separat oder gemeinsam genutzt werden. Dabei ist sowohl eine serielle Schaltung in beide Richtungen als auch eine parallele Schaltung möglich. Die Klangoptionen sind alleine dadurch bereits enorm, doch sie werden noch durch weitere Features ergänzt. So besitzt das ohnehin schon rauscharme Pedal ein integriertes Noisegate, einen dreistufigen Bright-Switch sowie eine True- und Buffered-Bypass-Funktion. Es ist zudem MIDI-fähig und erweiterbar durch ein Expression-Pedal sowie einen externen Footswitch für gespeicherte Presets. Die gängigen Erwartungen an ein High-End-Produkt werden also mehr als erfüllt.
Das Strymon Sunset ist ein Hybrid aus analoger und digitaler Technik. Das Signal erhält durch die analoge JFET-Stufe einen verzerrten und organischen Grundsound. Dieser wird dann durch die digitalen Schaltkreise erweitert, wodurch die verschiedenen, sehr dynamisch klingenden Overdrive-Sounds entstehen. Die Overdrive/Boost-Typen der „A-Seite“ des Pedals basieren auf einem signalverdickenden Germaniumtransistor (Ge), einem klassischen, mittenbetonten Overdrive (Texas) und einem Treble-Booster (Treble). Die „B-Seite“ verfügt über ein obertonreiches, stärker verzerrtes Overdrive (2-Stage), ein Hard-Clipping-Overdrive (Hard) mit Gainreserven sowie über die bereits erwähnte JFET-Stufe als Clean-Boost (JFET). Beide Seiten besitzen jeweils Level-, Drive- und Tone-Regler. Das Sunset benötigt mindestens 250 mA bei 9V-DC. Ein passendes Netzteil wird außerdem mitgeliefert.
Wer nach High-End sucht, bekommt es mit dem Strymon Sunset. Die sechs verschiedenen Overdrive/Boost-Typen bieten eine Palette an Zerrsounds, die fast alle Gitarristen zufrieden stimmen sollten. Von Boosts, die das Signal andicken oder ihm etwas mehr Schimmer verleihen, über fett und definiert klingende Overdrives mit Gainreserven bis hin zu metallischen Gefilden ist alles dabei. Die Bedienoberfläche bleibt dabei simpel und kann nach Belieben bis zur kompletten Kontrolle der Einstellungen und Parameter via MIDI erweitert werden. Dies wird besonders experimentierfreudige Gitarrenverliebte glücklich stimmen, aber auch klassische Rockgitarrenfans haben viel von dem Pedal. Jeder Overdrive- und Boost-Typ wurde aufeinander abgestimmt und klingt damit sowohl alleine als auch in Kombination hervorragend. Ein cleaner Amp und dieses Pedal reichen also für ganz viel Rock ‘n‘ Roll aus.
Der kalifornische Effektpedal-Hersteller Strymon wurde 2004 unter den Namen Damage Control gegründet und stellte zunächst röhrenbetriebene Effektpedale her. Im Jahr 2009 änderte man den Namen auf Strymon und die Company begann mit der Entwicklung von DSP-Effekten, die zum Teil heute schon Kultstatus erreicht haben. Klassiker, wie das Hallgerät „Big Sky“ oder die Delays „Timeline“ und „El Capistan“ finden sich nicht nur auf den Pedalboards von Gitarristen, sondern auch gerne und oft in Studios. Auch unter Keyboardern und DJs hat sich die Qualität der Strymon-Effekte herumgesprochen. Dabei steht Strymon stets für einen kompromisslosen Klang und eine ausgezeichnete Verarbeitung.
Das Strymon Sunset macht sich mit seiner MIDI-Fähigkeit und den 300 abrufbaren Presets perfekt auf dem großen Pedalboard. Sowohl in der Soundvielfalt als auch in der Steuerung und der Bedienung sind keine Grenzen gesetzt. Die Overdrives und Boosts dürfen je nach Vorliebe gestacked werden, können für einen unkomprimierten und transparenten Gitarrensound aber auch parallel zusammengemischt werden. Zudem ist eine externe Steuerung über ein Expression-Pedal möglich, sodass jeder erdenklicher Parameter in Echtzeit verändert werden kann. Das Sunset kann aber auch simpel. Es agiert vor cleanen Amps sehr natürlich und eignet sich deshalb und durch die hochwertige Verarbeitung sowie Nutzungsvielfalt als Fly-Rig oder für spontane Gigs und Proben. Außerdem kann mit dem Bright-Switch der Sound auf dumpfe sowie schrill klingende Amps abgestimmt werden. Man bekommt im Live-Alltag also immer ein brauchbares Ergebnis.