Der VA-Synthesizer Synapse Audio Dune 3 gehört zu jenen Plug-ins, die sich durch eine kontinuierliche Produktpflege und konsequente Weiterentwicklung als Quasi-Standard für Dance, Techno, Trance & Co etabliert haben. Mit einer überaus flexiblen Klangerzeugung lässt sich ein sehr breites Spektrum an Sounds erzeugen, die mit ihrem Charakter und einer gewissen "Härte" oft besser zur EDM-Ästhetik in Club-Lautstärke passen als die Emulation eines analogen Vintage-Synthesizers. Die Version 3 von Dune, die ihrerseits auch schon durch Unter-Updates weiter verbessert und an aktuelle Anforderungen angepasst wurde, beherrscht mehrere Synthesearten, Sample-Import und kann eine extrem hohe Anzahl an Oszillatoren erzeugen.
Synpse Audio Dune 3 besitzt pro Stimme zwei Main-Oszillatoren mit VA-, Wavetable- und FM-Algorithmen, die sich maximal achtfach vervielfältigen und mit Detune und Spread auffächern lassen. Hinzu kommen ein weiterer Oszillator und ein Noise Generator. Werden alle Optionen aktiviert und die bis zu acht Layer samt Unison-Funktion voll ausgereizt, sind unglaubliche 520 Oszillatoren in einer Stimme vereint. Neben einer großen Auswahl an Preset-Wavetables können auch eigene Waves und Wavetables erstellt werden. Der dritte Oszillator ist zusätzlich in der Lage, WAV-Dateien zu importieren und zu loopen. Die Filtersektion besteht aus zwei Multimode-Filtern mit über 30 Modi und einem extra Effekt, die sich in mehreren Routings anordnen lassen. Weiterhin bietet Dune 3 zwei FX-Busse, Multistep-Hüllkurven, LFOs und ADSR-Hüllkurven, eine Mod-Matrix und zwei Arpeggiatoren/Sequenzer pro Patch.
Synapse Audio Dune 3 ist mit einer Library von über 1.000 Presets ausgestattet. Selbst wenn man nur auf diese zugreifen und sie lediglich leicht anpassen würde, ließen sich damit unzählige Tracks erstellen. Aber das wäre nur "Katzengold" im Vergleich zu dem Potential, das die Klangerzeugung in sich birgt. Allein die Möglichkeiten des Wavetable-Editors sorgen für einen unendlichen Nachschub an Ausgangsmaterial für knackige Bässe, spektrale Flächen und markante Leadsounds, die sich mit den VA- und FM-Algorithmen sowie User-Samples optimal kombinieren lassen. Zusammen mit der komplexen Filtersektion und den üppigen Modulationsmöglichkeiten steht dem ambitionierten Soundbastler eine gewaltige Palette zur Verfügung. Dafür muss man sich allerdings ordentlich in die Materie einarbeiten, wofür die Tutorials, die Synapse Audio als Videos zur Verfügung stellt, einen guten Ausgangspunkt bieten.
Synapse Audio ist ein Softwarehersteller, der sich auf EDM-taugliche Synthesizer spezialisiert hat. Das Unternehmen firmierte zunächst unter dem Namen Sonic Syndicate. Mit dem vielseitigen und leistungsstarken VA-Synthesizer Dune folgte dann ein Plugin, das bis heute mit Updates gepflegt wird und bei EDM-Producern große Verbreitung hat. Weitere Plugins wie die Synthesizer Obsession und The Legend gelten als sehr authentisch klingende Software-Umsetzungen analoger Vintage-Klassiker, die dennoch eine eigene Identität besitzen.
Der Wavetable-Editor ermöglicht mit verschiedenen Tools die Erstellung eigener Wavetables und eigener Wellenformen. Man kann eine Wellenform freihändig oder präzise mit einem Lineal zeichnen, mit Hilfe mehrerer Punkte setzen, zwischen denen automatisch verbunden wird oder mit dem Harmonic Editor punktgenau Obertöne in Pegel und Phasenlage bestimmen. Die Wavetables bestehen zwar nur aus drei Wellenformen, doch dank der Morph-Funktion erklingen durch die Interpolation zahlreiche Zwischenstufen. Nicht nur die Filter, sondern auch die Wavetables sind dankbare Abnehmer von komplexen Modulationsverläufen. Die Multistep-Hüllkurven können ähnlich wie die Wavetables durch das Setzen mehrerer Punkte definiert werden, wobei hier auch exponentielle Kurven zur Verfügung stehen, und mit der Loop-Funktion lassen sich rhythmische und synchronisierbare Muster erzeugen, die sich separat speichern lassen.