Das Konzept ist durchaus interessant - während die meisten elektrischen Violinen "silent" sind, kann diese hier auch akustisch verwendet werden. Das macht sie flexibler, jedoch muss einem der leicht metallische Klang gefallen - bei mir ist das der Fall.
Zwei Dinge haben mir ganz und gar nicht gefallen:
* Der Steg ist aus ziemlich weichem Holz gefertigt, sodass sich selbst die G- bis A-Saite recht schnell einschneiden. Das kenne ich bisher nur von E-Saiten ohne Plastiktube. Ich habe den Steg vom Geigenbauer mit Pergament verstärken lassen - das war als erster Schritt günstiger, als einen komplett neuen Steg anpassen zu lassen.
* Die Geige wurde ohne Stimmstock geliefert. Das führte dazu, dass sich auf der A-Saite ein Wolfton befand, der sich auch mit Wolftöter nicht beseitigen ließ. Das einpassen lassen eines neuen Stimmstocks hat beim Geigenbauer noch einmal knapp 100€ gekostet.
Da mir der Klang der Geige gefallen hat (ich verwende Thomastik Dominant Saiten mit aluumwickelter E-Saite), habe ich diese zusätzliche Investition auf mich genommen - so habe ich nun ein Instrument, das ich gut elektrisch und akustisch nutzen kann. Trotzdem finde ich, dass es ein Unding ist, eine Geige ohne Stimmstock auszuliefern, die dadurch einen eindeutigen Wolfton hat.
Das Griffbrett fässt sich in meinen Augen gut an, die dicke, weiße Lackierung jedoch soll offenbar einfach nur die Holzqualität überdecken.