Die Fragen, die sich grundsätzlich bei diesem Saxophon stellen, sind folgende:
Wie wenig will man in ein Saxophon investieren? und
Was erwartet man davon?
Wer knapp 500 Euro für das TAS 350 ausgibt, will vor allen Dingen ein richtiges Instrument, das gut intoniert, einen vernünftigen Klang hat und dessen Verarbeitung ordentlich ist. Diese drei Kriterien erfüllt dieses Sax allemal.
Es spielt zwar nicht in der Liga der Yamaha- oder Jupiter- (Einsteiger-/Schüler-)Instrumente, braucht aber den Vergleich damit nicht zu scheuen. Da täte man ihm Unrecht.
Die Ansprache: Alle Töne (vom tiefen Bb bis zum Hoch-Fis) sprechen tadellos an. Die korrekte Intonation erfordert etwas ausgleichenden Ansatz, was aber bei vielen Saxophonen der Fall ist. Auch hier im absolut tolerierbarem Bereich.
Features: Das Instrument hat alles, was es baucht. Auch die Hoch-Fis-Klappe ist Standard. Hervorzuheben sind die verstellbaren Hebel für die linke Hand (Hoch-d, -es/e und f/fis). Das findet man nicht oft.
Der Sound: auch der ist erstaunlich voll und mit dem richtigen Mundstück (und Ansatz) mitunter auch recht soulig und knackig aber niemals "trötig". Facettenreiches Spiel ist somit sehr gut möglich.
Die Verarbeitung: Ich habe schon viele Instrumente in der Hand gehabt und auch gespielt; von der billigsten China-Tröte bis hin zum Selmer SA80-II. Beim TAS-350 war zwar sehr viel maschineller Einsatz bei der Produktion der einzelnen Teile dabei, das sieht man. Trotzdem ist eine gewisse Wertigkeit vorhanden (irgendwo muss der günstige Preis ja auch herkommen). Insgesamt ist das Instrument aber durchaus solide verarbeitet.
Fazit: Man muss natürlich immer auch das (exzellente) Preis-Leistungsverhältnis im Auge haben. Wer aber ein günstiges und auch ordentliches Altsax sucht, liegt mit dem TAS-350 auf alle Fälle nicht verkehrt. Wer mehr ausgeben will, kann sich natürlich auch ein Yamaha oder Jupiter oder ein Selmer kaufen. Das macht natürlich auch Spaß. Letzten Endes ist es aber immer der Saxophonist der die Musik macht und nicht das Instrument.