Das Rebec kam in unfassbar viel Umverpackung, meterweise Kunststoffkissen in riesigem Lieferkarton, darin ein kleiner Karton mit Instrumententasche.
Ein halbes Jahr habe ich dieses Rebec nun gespielt, im privaten kleineren Räumen, selten im Freien. Der Korpus ist sehr schön und fasst sich gut an. Die Wirbel lassen sich gut einstellen und halten die Stimmposition meist ordentlich.
Nach Einstellung der korrekten Mensur ließ sich darauf recht rustikal spielen. Das Tenor-Rebec ist für die Armbeuge zu lang, daher spiele ich es wie eine Violine. Dabei sind Lagenwechsel erschwert, weil das Instrument mit der Griffhand gehalten werden muss - die Birnenform lässt sich an der Schulter zwar ablegen, nicht aber mit dem Kinn halten. Sind Lagenwechsel erforderlich, lässt sich das Rebec gut auf dem Knie spielen. Es empfielt sich hier eine kleine Auflage, damit die Schenkel nicht so viel vom Klang schlucken.
Zwei Mankos schmälerten zunächst den Klang:
Die mitgelieferten Saiten geben bei angegebener Stimmung viel zu stark nach und neigen so zum Laiern. Auch war das Instrument sehr leise. Die Pyramid Tenor Rebec Strings (hier im Shop für 48€) sind jeden Taler wert und lösen das Problem! Sie haben eine viel feinere Oberfläche und Verarbeitung und deutlich größere Spannung bei Stimmung c g d'. So erhöht sich auch die Lautstärke und Töne klingen besser nach, besonders die C-Saite sticht hier hervor.
Der Bogen ist mit Kunststoff bespannt, Nylon?!, von der Handhabe als Rundbogen wunderbar, mit Violin- besser als mit Cello-Kolofonium zu gebrauchen, neigt aber zum rutschen und quitschen, und wird Kolofonium sehr schnell los. Für den Preis ok, mit meinen Violinbögen verglichen eher mau.
Ob man den Bogen noch neu bespannen lassen muss? Nicht unbedingt für ein wenig Marktgefidel. Preislich wäre das aber sicher noch drin.
Der Preis ist hier der ausschlaggebende Punkt: 333€ Instrument mit Bogen und Tasche + 48€ Saiten = 381€
Vergleichbare Instrumente mit vermutlich besserem Bogen starten über 700€ bei Instrumentenbauern. Für ein spielerisches Experiment und Hobbymusik reicht da dieses Rebec vollkommen aus.
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@Daniel5001 Bünde auf einer Fidel? Das wundert mich doch.