Thomastik AC111 Saiten für Westerngitarre

Der Klang ist eigentlich nicht zu toppen.Selbst günstigere Gitarren klingen mit diesen Saiten noch gut. Abgesehen davon sind die Saiten trotz 11er Stärke bei weitem nicht so hart zu spielen. Dafür ist der Sound um so dicker.

Einen Nachteil haben sie, der Sound lässt relativ schnell nach.Trost: andere Saiten erreichen das Level erst gar nicht.
Fürs Bottle-Neck sind sie eher ungeeignet.

Ich spiele diese Saiten seit 20 Jahren, habe viel probiert, bin immer wieder zu diesen Saiten zurückgekehrt. Auch beim 12-Saiter gibt es meiner Meinung nach nichts vergleichbares. Da ist der Preis O.K.

Wer kauft schon eine gute/teure Gitarre und spart dann an den Saiten?

Hab lange gezögert. Solch Saiten auf einer Steelstring?
Spiele Fingerstyle auf einer Lakewood. Meist balladeskes, ruhiges Zeugs im Stil vom Pat Metheny. Die hohe Saitenspannung von 12 oder 11er Saitensätzen hatten mir immer weniger Spass gemacht. Man wird halt nicht jünger. Stichwort Arthrose.

Also ausprobiert:
Die Bespielbarkeit ist jetzt super. Auch Rutschgeräusche bei Lagewechseln sind reduziert.
Der Sound (Lakewoop M14-CP, AER Compakt, aufgehübscht mit einem Helix Effects, sprich EQ, Reverb und etwas Delay) ist jetzt nicht so superstrahlend wie mit Phosphorbronce-Saiten. Aber für meine Musik passend.

Nachteile:
Die hohe E-Saite und die H-Saite sind umsponnen. Somit leichte Schabgeräusche beim Zupfen.
Der hohe Preis.
Zur Haltbarkeit kann ich schlecht etwas sagen, da ich die Gitarre nicht täglich spiele. Sie sind aber schon seit Herbst letzten Jahres drauf und haben auch schon 2 Auftritte hinter sich, ohne dass ich jetzt wechseln müsste.
Wer ruhiges, nicht zu kraftvolles Spiel bevorzugt und auf ein wenig Brilianz verzichten kann bekommt so Steelstringsounds mit der leichten Handhabung von Classic-Strings. Mit einem dünnen Pick geht auch Strumming ohne, dass die Saiten reißen.
Ausprobieren!

Über die Verarbeitung dieser Saiten kann ich absolut nichts negatives sagen. Alles so, wie es sein soll. Haltbarkeit, Haptic, sehr gut.....

Der Sound war (für mich) auf meiner Martin DX1 nicht so brilliant, wie ich es gerne haben wollte. Daher wieder zurück zu den Elixir - Saiten.
Aber wer es eventuell etwas mittiger haben möchte, fährt sicher sehr gut damit.
Und auf einer anderen Gitarre klingt es schon wieder ganz anders. Also Leute, es nützt nichts, einfach mal bestellen und selbst ausprobieren. Man kann nie sagen, DIE MArke für ALLES.
Zum Beispiel habe ich die Thomastik Jazz Saiten auf meiner Epiphone Joe Pass. Und Das IST ES !!!!! Nichts anderes kommt auf diese Gitarre.
Dagegen bin ich mit den AC111 zufrieden, aber eben nicht so wie mit Elixir !

- Verwendete Instrumente:
Hochwertige, leisere, kleine Westerngitarren wie z.B. Taylor 312CE

- Musikstile:
Fingerstyle, Jazz, klassische Spieltechniken wie bei Nylonstrings (ohne Fingerpicks).

- Bewertung der umsponnenen Saiten EADG:
Toll. Sehr ausgewogen, weniger Spannung, längeres ermüdungsfreies Spiel, warmer Sound. Weniger Geräusche beim Lagenwechsel. Etwas längere Haltbarkeit im Vergleich zu Standardsaiten. Die deutlich dickere tiefe E-Saite macht sich wirklich sehr gut!

- Bewertung h und e (11er und 14er):
Leider im Verhältnis zu den übrigen Saiten etwas zu dünn. Beim Melodiespiel in höheren Lagen fehlt der Druck (wie bei allen dünnen Saiten). Ich ersetze daher die 11er und 14er durch Einzelsaiten in der Stärke 12 und 16. Dann ist es perfekt.
Mit dieser Modifikation ist es bisher das NonplusUltra für mein Einsatzgebiet. Schon toll!

Sternabzug, weil durch die zusätzlich zu erwerbenden Einzelsaiten ca 16 Eur für einen Satz zu berappen sind (dafür bekommt man z.B. schon einen Dreierpack 12er D'Addario). Trotzdem Empfehlung, ich bleibe dabei!

Eigentlich würde ich gerne eine Lanze für die Produkte dieser Firma brechen: Ich bin absolut überzeugt vom Klang dieser Saiten. Ich spiele seit fast 40 Jahren immer wieder Thomastik's und mich beeindruckt jedesmal die Preisstabilität und die ungebrochen hohe Qualität.

Aber schon damals verabschiedete sich die Umspinnung der G-Saite vorzeitig, deutlich bevor man den Satz eigentlich wechseln wollte. Hat man da in all den Jahren wirlich keine Lösung finden können?

Ich bevorzuge eingespielte Saiten. Kaum habe ich den Satz da, wo ich ihn haben will, beginnt die Umwicklung der G-Saite über verschiedenen Bünden regelrecht zu reissen und die Saite schnarrt. Wirklich schade!