Kurze Vorgeschichte: Ich nutze in meiner Band einen Einkanaler mit Pedalen. Für wirklich kleine Gigs oder wenn's mal sehr leise sein muss, oder im oder für Gigs im Freien (Liste der Ausreden ist beliebig erweiterbar) war ich auf der Suche nach einem passenden Verstärker. Ein Bekannter hat mir seinen V40 gezeigt und schmackhaft gemacht, also hab ich mir auch einen bestellt.
Master, Volume, Bass, Middle, Treble, Reverb. Das sind die Regler, die ergänzt werden durch die Möglichkeit, zwei verschiedene Grundsounds zu wählen (Voice I und II). Ob jetzt Voice I wie ein Blackface klingt, kann ich nicht beurteilen, Fakt ist aber, dass hier ein warmer und fülliger Cleansound (mit Single Coils) erklingt. Voice II wird etwas heller und bissiger. Dazu kann noch ein zusätzlicher MidKick zu beiden Grundsounds angewählt werden. Die Optionen geben schon einiges her.
Der Hall kann bei Bedarf mittels Taster komplett deaktiviert werden, ebenso der FX Loop. Der Hall ist außerdem per Footswitch schaltbar.
An den Regel- und Einstellmöglichkeiten soll es also nicht scheitern!
Der Amp kann mit 8 Ohm und 16 Ohm betrieben werden, das gibt ebenfalls genügend Freiheit für alle möglichen Boxen. Zu beachten ist hier aber, dass die Füße des Amps recht klein sind und er so zum Beispiel auf einer Mesa Box, die den Tragegriff auf der Oberseite hat, (in meinem Fall eine 1x12 Widebody Closed Back) keinen sicheren Stand findet, da der Griff der Box höher ist als die Füße des Amps. Das ist kein Makel, nur beachten sollte man das!
Sehr gelungen finde ich die Möglichkeit, die Leistung des Verstärkers anzupassen. Zunächst lassen sich zwei Leistungsstufen auf der Vorderseite anwählen. Zusätzlich kann diese Leistung nochmals auf der Rückseite verringert werden. Somit lässt sich der Amp in einem Bereich von 40 bis unter 1 Watt spielen. Das hört man, das merkt man und das macht die kleine Kiste umso flexibler einsetzbar.
Ein Wort zum Sound: Ich nutze den V40 hauptsächlich mit Tele und Strat. Der Sound bleibt lange clean, bekommt dann ziemlich spät (bei Voice I) ein bisschen Schmutz in den Sound. Bei einer Gitarre mit Humbuckern zerrt es schon deutlich früher, aber Hi Gain zu erwarten ist hier falsch. Wer sowas braucht, kann sich mit Pedalen helfen, die der Amp ohne Probleme annimmt.
Zum Gesamtpaket gehören neben dem Amp ein Footswitch für den Hall, ein kleines Handbuch, ein Stromkabel und eine gepolsterte Tasche für den Transport.
Mein eigentlicher Cleanamp ist ein Two Rock. Zwei Gigs hab ich jetzt mit dem V40 hinter mir und ich muss sagen, mich haut die kleine Kiste echt um. Im direkten Vergleich gewinnt mein Two Rock(auch im Blindtest!), der einfach noch mehr Klangtiefe hat (kostet aber auch ein Paar Mark mehr), aber falsch macht man mit dem Victory V40 ganz bestimmt nichts!