Ich habe den Clean, den Blues und zusätzlich noch den Bass, den ich aber nicht mit vergleichen werde. Außerdem habe ich mir die anderen Amplugs genauer angeschaut.
Möchte man nur clean und vielleicht mal etwas angezerrt spielen, dann reicht einem dieser Amplug eigentlich aus. Wenn man gerne von allem etwas möchte, empfehle ich den Blues, der als Einziger clean, moderat verzerrt und stärker verzerrt gespielt werden kann.
Die drei Modi des Clean sind ein recht neutraler Cleansound, ein etwas wärmerer Cleansound und ein leicht angezerrter Modus.
Der Cleanmodus des Blues liegt zum Vergleich ungefähr zwischen den beiden Cleanmodi des Clean und zerrt mehr bei aufdrehen des Gainreglers.
Der Sound dieser Dinger ist nicht überragend, aber gerade zum Üben von Liedern ist es ausreichend. Man sollte aber nicht nur über einen Amplug spielen, sondern auch regelmäßig über einen richtigen Verstärker, der mehr Feinheiten hervorbringt, sonst kommt man sicher irgendwann nicht mehr weiter.
Wie die anderen Amplugs auch hat der Clean auch drei Effekte, die jeweils wieder in drei fixen Einstellungen genutzt werden können.
Man kann aber nur einen Effekt gleichzeit nutzen und man kann auch nicht mal schnell einen bestimmten Effekt einschalten, sindern muss sich immer durchklicken, bis man beim Richtigen ist.
Das heißt, man kann entweder ganz mit oder ganz ohne Effekt spielen.
Da das Gerät laut Anleitung auch mehr Strom verbraucht, wenn die Effekte eingeschalten sind, lasse ich die Effekte einfach weg.
Für mich ist der Amplug auch nur eine Übergangslösung. Wegen einem Umbau sind für einige Monate meine Verstärker von meinem PC-Arbeitsplatz um ein Stockwerk voneinander getrennt.
So spiele ich durch den Amplug mit den Noten am PC mit (über den AUX in des Amplug), bis der PC wieder in Reichweite der Verstärker steht.
Nun gehe ich noch auf ein paar Dinge ein, die bei allen Amplugs gleich sind.
Das Gehäuse ist aus Kunststoff und macht keinen hochwertigen Eindruck.
Die Regler, Knöpfe und Buchsen sind so angeordnet, dass man eine gute Chance hat etwas versehentlich zu verstellen, wenn man z.B. doch nur einen Stecker in die Aux-Buchse stecken wollte. Es reicht aber schon den Amplug einfach in die Hand zu nehmen, um ihn in die Gitarre zu stecken. Passt man nicht auf, verstellt man etwas an den Potis.
Laut Anleitung darf man den Stecker auch nur am Stecker selbst anfassen, wenn man ihn aus der Gitarre ziehen will, da man sonst die Verbindung zwischen dem drehbaren Stecker und dem Amplug beschädigen könnte.
Der Stecker ist so konstruiert, dass man ihn auch in eine Stratocaster stecken kann, was aber auch dazu führt, dass der Amplug nur wirklich in einer Stratocaster halbwegs so gedreht bleibt, wie man ihn hineingesteckt bleibt.
Bei Gitarren mit Buchse plan auf der Front oder an der Seite der Gitarre, führen dazu dass sich der Amplug einfach irgendwie verdreht, wenn mal leicht am Kopfhörerkabel zieht oder einfach weil das Kabel durch sein Eigengewicht am Amplug zieht. Fasst man dann unachtsam nach dem Amplug, sind die Chancen groß, dass man mal wieder etwas unbeabsichtigt verstellt. Also immer erstmal schauen was der Amplug gerade macht, bevor man ihn anfasst.
Der einzige Typ Gitarre, bei dem man außerdem die Einstellungen der Potis an der Gitarre lesen kann, ohne die Gitarre rumheben zu müssen ist eine Gitarre mit planer Klinkenbuchse an der Front, aber auch nur, wenn sich der Amplug nicht von der Schwerkraft hinreißen lässt und sich einfach um 90° nach unten dreht.
Einigen dieser Probleme könnte man mit der kleinen Tischbox für den Amplug entgehen.
Meist verdreht sich der Amplug allerdings so, dass man die Stauts LED besser sehen kann und die lässt einen schnell erkennen in welchem der drei Modi man sich gerade befindet. Hat also auch seine Vorteile.
Wer noch weitere Kaufgründe für den Amplug sucht, den kann ich noch auf die Öse für ein Schlüsselband hinweisen.
Schafft man es also doch irgendwann mal den Stecker abzubrechen, kann man den Amplug noch als stylischen Schlüsselanhänger weiterverwenden.
Wirklich praktisch ist aber, dass man die Amplugs kompakt verstauen kann, ob in der Schublade, im Rucksack oder im Gitarrenkoffer.
Warum meckere ich nun soviel über das Gerät und vergebe trotzdem noch vier Sterne?
Das liegt daran, dass ich auch den Zweck des Gerätes betrachte und welchen Nutzen es mir bringt.
Ich finde, dass dieses Gerät nicht beeindrucken muss und dass es über die Effekte schon mehr kann, als es eigentlich müsste. Ich will damit für mich etwas üben, aber das Ausprobieren und das Arbeiten an den Feinheiten erfolgt weiterhin am großen Verstärker. Und den Zweck, den es für mich erfüllen muss erfüllt es auch.