Ich war schon länger auf der Suche nach einer leisen Alternative zum Üben, um nicht dauernd meinen großen Verstärker aufdrehen und so meine Eltern, Nachbarn und andere Mitmenschen unsanft mit meinen Gitarrenfähigkeiten bekannt machen zu müssen.
Den Amplug 2 Metal besaß ich schon länger, allerdings fehlte mir da der Cleansound, weshalb ich zum Amplug 2 Lead griff, in der Hoffnung er wäre dessen fähig.
Zu erst einmal etwas zum Aussehen.
Plastikkiste mit 3 Rädchen, 2 Knöpskes zum Einschalten und zur Effektwahl, 2 Klinkeneingänge, Aux und Kopfhörer. Soweit super.
Einstecken in die Gitarre geht auch ganz gut, wird je nach Buchsenenge jedoch etwas schwerer. Problem hier: Man berührt unfreiwillig die Drehrädchen, verdreht das ganze Gerät manchmal mit. Leider ein Nachteil der flexiblen Bauweise, die ich eigentlich ansonsten sehr begrüße.
Einmal anschalten das Gerät:
Vorsicht, der Knackser beim an/ausschalten kommt mitunter recht brutal aus dem Kopfhörer.
Der Volumenregler ist sehr sensibel, und zusätzich kommt es auch auf die jeweiligen Pickups an, denn während meine Schecter sanft von leise nach lauter drehbar war, bockte die Epi herum und war urplötzlich von stumm zu sehr laut gewechselt, obwohl das Rädchen gerade mal bei 2 war...
Nicht weiter schlimm, Gewöhnungssache.
Cleansound hat er, allerdings eher Crunch als Clean... ist über die Gitarre dann evtl noch cleaner einstellbar, ich besitze Humbucker die dazu nicht fähig sind an diesem Gerät...schade. Mag mit Singlecoils anders sein.
Es brummt und rauscht leider bei schlechteren Pickups.
Der Sound ist nicht mit echtem Amp oder Kopfhörerausgang vergleichbar. Ist ja auch zu klein für "echten" Ampsound.
Zum Üben reicht es aber locker. Auxkabel rein, Backingtrack drauf und ab gehts. Wer aber erst im frühen Lernprozess steckt und mit Handhaltung, Technik etc noch nicht "sein" Spiel entwickelt und gefunden hat, sollte hier meiner Meinung nach besser zu kleinem Verstärker+Kopfhörer greifen, da kommt der Ton doch deutlich sauberer und die eigenen Fehler werden besser hörbar. Gerade für Newbies ist das doch recht wichtig.
Die Batterielebensdauer ist mit ca. 12 Stunden schon recht ordentlich, es kommt aber bei schwächer werdenden Batterien dann zu deutlicher Eintrübung und Vermatschung des Sounds.
Mein Fazit: Ein gutes Gerät zum Üben mit Backingtrack für jeden der keine hohen Soundansprüche hat und weiß, wo er technisch steht.