Nachdem ich verschiedene Kompressortypen für Gitarre durch hatte, bin ich schließlich sehr zufrieden beim Ego hängen geblieben. Auf dem Weg dorthin sind mir verschiedene Geräte unter die Finger / Füße gekommen, mit denen ich den Ego hier kurz für Euch vergleichen möchte.
Ich hatte zunächst zwei Pedale von MXR (SuperComp und M76) getestet.
Der SuperComp war nicht sinvoll verwendbar; es gab keine einzige Einstellung, bei der man das heftige Pumpen und Atmen der Schaltung nicht gehört hätte.
Der M76 war deutlich besser vom Regelverhalten, leidet aber an der fehlenden Möglichkeit, das Dry-Signal zuzumischen.
Beide gingen also retour.
Danach also den Diamond Compressor getestet, welcher einen sehr guten Ruf genießt.
Der Diamond arbeitet / klingt (deutlich) besser als die beiden MXR-Geräte, aber dennoch auch hier ein viel zu heftiger - und leider stets hörbarer - Eingriff in die Dynamik selbst bei kleineren Einstellungen. Es gibt auch beim Diamond keinen wirklichen Sweet Spot, bei dem eine effektive Verdichtung geschieht, ohne dass es hörbar pumpt.
Zack - retour!
Danach den Xotic SP Compressor zum Testen erhalten.
Aha, hier klingt es nun doch VIEL besser!
Ich dachte schon, mit diesem Minipedal würde ich endlich glücklich werden. Die Blend-Funktion (aka "Parallelkompression") rettet hier einiges vom Originalsignal. So kenn ich das von manchem Studiogerät.
Leider hat der SP Comp nur drei schaltbare EInstellungen der Kompressionsstärke. Low war mir immer etwas zu wenig, dagegen mid bereits oft zu viel Reduktion. Wirklisch rauscharm ist das Gerät obendrein auch nicht.
Ich ertappte mich also immer wieder beim Fein- und Nachjustieren.... nicht gut.
Retour ging also auch der Xotic, wenngleich er schön klein war und recht gut arbeitete - nun ja, eben nicht perfekt.
Zu diesem Zeitpunkt zweifelte ich bereits an der Gattung "Kompressorpedal" als solche, vielleicht weil ich - aus dem Studio kommend - beruflich mit sehr guten Opto- sowie ebenfalls sehr guten FET-Kompressoren arbeiten darf.
Gab es so etwas denn nicht in Pedaltform?!
Dann kam endlich der Ego Compressor. Diesen hab ich ungelogen in nur 1-2 Minuten so einstellen können, dass er ordentlich zupackt, jedoch den Charakter des Signals nicht ändert und quasi "always on" auf verschiedenen Spielweisen sehr gut funktionierte. Der Trick ist hier: stelle den Kompressor so ein, dass er (bei 100% wet) überkomprimiert, dann drehe den Blend-Regler zurück auf etwa 40-45%.
Es ist fast magisch, wie sich das Dry-Signal und das überkomprimierte Signal perfekt ergänzen un ein ungloaublich homogenes Gesamtes ergeben!
OK, man muss den Tone fast komplett aufdrehen, damit es nicht zu bassig wird... aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Meine persönliche Einstellung sieht aktuell so aus:
> Sustain auf 10 Uhr
> Tone auf 4-5 Uhr ("hell")
> Attack auf 4 Uhr
> Blend auf 40-45%
Dann Volume so justieren, dass es keinen Sprung gibt und gut ist.
Fazit:
Mein absoluter Tipp für alle Gitarristen, vom Chicken Picker bis zum Rocker: testet den Ego!
Bis ich irgendwann mal die Zeit finde, den (offenbar phänomenalen) Cali76 von Origin zu testen, ist für mich der Ego von Wampler der einzig gut funktionierende Pedalkompressor.
Er macht genau das, was ein guter Kompressor tun soll: das SIgnal verdichten ohne dies hörbar zu tun. Eine Gratwanderung, die der Ego problemlos meistert! :-)
Daumen hoch!