Dieses Modell gibt es bei Warwick offenbar nur in der China-Abteilung oder als "masterbuild"-Version für den tatsächlich etwa zehnfachen Preis. Das fand ich dann doch etwas übertrieben, deshalb also der RockBass-Infinity, der zudem sofort verfügbar ist.
Mir hat der Sound grundsätzlich im Vergleich besser gefallen als der originale Fretless-Jazzbass (Corona und Mexico), aber das muss jeder selbst ausprobieren.
Der Bass kommt mit normalen roundwound-Saiten, ich hab ihn gleich mit den mitbestellten Galli Strings bespannt, das bringt noch mehr "Posaune" in den typischen FL-Sound. Die Pickups sind gut, die aktive Klangregelung ebenso (Bässe, Höhen; Mittenregler gibt´s nicht, ist strenggenommen sowieso etwas redundant).
Der Hals ist superschlank, ich hab den Lack mit 400er Schleifpapier mit fast keinem Druck leicht mattiert, jetzt fühlt er sich superschnell an. Das sehr schöne und perfekt verarbeitete Ebenholzgriffbrett sieht dank fehlender "Bundstriche" superedel aus, ist perfekt abgerichtet. Mit den Seitenmarkierungen gelingt die Intonation gut, üben schadet trotzdem nie. Der Korpus ist makellos lackiert und sieht ebenfalls edel aus. Er ist ziemlich kurz, deshalb ist eine gewisse Kopflastigkeit spürbar. Die Warwick-typische "Hängeohren-Anordnung" der Mechaniken muss man nicht mögen, das ließe sich ganz einfach ändern, hab ich aber erstmal gelassen.
Der Sound ist sehr überzeugend und einigermaßen flexibel, von JB-artigem Näseln bis fett, der Dreiwegschalter für den Steg-Humbucker tut ein Übriges dazu und bringt in "Unten"-Stellung deutlich mehr Lautstärke.
Insgesamt sehr überzeugend zu einem günstigen Preis.