Wittner Metronome 806

Wer wie ich viele Jahre den richtigen Takt aus einem taschenrechnergrossen, batteriebetriebenen Plastikteil bekommen hat und dieses Gerät und dessen Geräusche eher als lästige aber notwendige Nerverei empfunden hat, der wird mit dem Wittner Metronom vielleicht auch eine völlig neue Beziehung zum Taktgeber aufbauen. Eigentlich gehört es ja auf einen schwarz lackierten Flügel, es macht sich aber auch, wie bei mir, sehr gut auf einem Mesa Boogie Gitarrenverstärker.

Der Ton, den dieses Teil aussendet ist unnachahmlich - holzig, kraftvoll, laut und halt nicht digital. Der richtige Takt wird mit einer Handbewegung schnell und akkurat eingestellt, der Aufziehmechanismus läuft butterweich und die Federspannung hält scheinbar ewig. Kaufauslösend war für mich letztlich die Bewertung eines anderen Kunden, der schrieb, dass man mit diesem Metronom den nächsten Takt kommen sieht und somit ein ganz anderes Spielgefühl sich breitmacht. Er hat recht - es funktioniert. Trotz des hohen Preises eigentlich ein Muss - bin sehr zufrieden.

Mithilfe des Metronoms das richtige Tempo vorgegeben zu bekommen, ist ein wichtiger Schritt, um dem näher zu kommen, was der Komponist gemeint hat, als er die Noten aufschrieb. Natürlich erledigt auch ein digitales Metronom diese Aufgabe: Es ist korrekt, es kann laut genug sein und solange die Batterie hält, wird es ticken, piepen, blinken oder was die Hersteller sich noch so alles als Signal ausgedacht haben. Aber niemals wird es den Takt in Schwingungen fühlbar machen. Ein digitales Metronom imitiert einen Ton, aber es wird nicht selber zum schwingenden Instrument.

Wenn das WITTNER Metronom auf dem Klavier steht, dann spüre ich den Schlag; das Pendel schwingt durch die Luft - und ich sehe den Taktschlag kommen. Das Metronom macht den Herzschlag der Musik hörbar. Und dann erwacht sie zum Leben.