Ich bin immer wieder mal über Berichte über das Vorbild zu diesem Plugin gestolptert und las, dass der Polykobol ein hervorragender Synthesizer ist. Mit Klangformungsmöglichkeiten, die ihn beim Erscheinen 1982 von der damaligen Konkurrenz abhoben. Er ist extrem selten: hergestellt wurden nur 40 Exemplare, und es existieren aktuell wohl nur noch um die 20.
Ich kann also nicht beurteilen, wie das Orignal klingt. Und ich hab einfach im Weichnachtsrausch bei einer Preisaktion zugeschlagen. Doch ich muss sagen: Xils Lab hat hier eine digitale Emulation produziert, die mich allein schon klanglich beeindruckt - egal, wie jetzt das Original klingt. Das hier auf meinem Rechner klingt druckvoll und wirklich rund. Ich habe auch analoge Synthies wie den Sub37 oder einen Behringer Minimoog und dieses Plugin braucht sich nicht zu verstecken.
Toll finde ich die Möglichkeit, bei den Oszillatoren stufenlos zwischen den verschiedenen Schwingungsformen zu morphen, was tatsächlich nicht so typische Klangverläufe ermöglicht. Die beiden Filter, die man parallel oder seriell miteinander mischen kann, klingen auch hervorragend.
Was auch sehr schön ist: die Rechnerauslastung ist eher niedrig, was bei diesem satten Klang erfreulich ist. (Ich habe einen 8 Jahre alten 8-Kerner von Intel.)
Gute Effekte sind auch onboard, ebenso Arpeggiator und Sequencer und was auch cool ist: man kann die Stimmen räumlich in der Sterebreite und -tiefe anordnen, was auch sehr coole Effekte ermöglicht.
Die Hüllkurven sind schön "snappy" und so ist der Synthie genauso gut geeignet, um tolle percussive Sounds zu kreieren, die sich von der Masse abheben aber auch Bässe und Pads schafft er mit Leichtigkeit.
Ich hab also diesen Synth immer nur so als Exot am Rande wahrgenommen, doch jetzt wo ich ihn ausprobiere, finde ich ihn immer besser. Kurz gesagt: Ich bin froh, ihn in meiner Sammlung zu haben. Klasse Sound!