Ich hatte ein altes Motif Classic 8 und habe immer über die komplizierten Yamaha-Menüs gemeckert, aber es hatte damals schon super fett daher kommende Sounds mit richtig Druck. Jetzt habe ich als Hauptkeyboard zwischen Roland VR 730, Kurzweil PC4 bzw. 2700 und der CK-Serie wählen können und habe mich für das CK88 und gegen eine komplexe Workstation entschieden.
Natürlich gibt es kleinere Einschränkungen. Vollprofis werden vlt. ein Aftertouch vermissen und ich habe auch schon für Upriser-Sounds nach einer entsprechenden Hüllkurveneinstellung vergeblich gesucht und gebe mich für die wenigen Ausnahme-Songs mit dem Pitchbend zufrieden, denn das geht auch!
Auch habe ich von noch besseren Tastaturen und Schiebereglern für die Organ-Drawbars gelesen, aber ich finde die völlig genügend, auch wenn sie sich nicht wie durch Zauberhand a la Mischpult von selbst verstellen.
Das CK hat gute und satte Sounds an Board, die ich vom alten Motif her kenne und die in der Praxis sehr gut anwendbar sind und man findet schnell die bekannten Klänge für die Coversongs und muss nicht ewig aus 3864 Klängen suchen, die eh kein Mensch braucht. Weniger ist hier mehr, ein ganz ganz klarer Vorteil - da hat Yamaha einen top Job gemacht!
Dazu kommt das CK mit einer einfachen und bühnentauglichen Bedienbarkeit daher, die ausschlaggebend war und die mich am meisten freut. Erinnert mich an eine übersichtlichere und abgespeckte Version der roten Vertreter aus den höheren Preisregionen.
Ich hörte von mangelnden Samples bei der Klangerzeugung - kann sein, aber die Sounds kommen wie gewohnt super fett daher und letztlich mag man sich über Nuancen streiten und die PA muss das ja auch erstmal abbilden können. Die meisten Käufer werden i. d. R. keine Stadien beschallen wollen damit, sondern ambitionierte Musiker sein mit gelegentlichen Gigs. Und dafür braucht man leichtes Equipment, keinen Schnickschnack und schnellen Zugriff auf Songs oder vorbereitete Live-Sets - und das klappt wirklich wunderbar. Es gibt keine umständlichen Untermenüs mehr für jedes Gedöns. Man kann keine 16 Layer-Spuren übereinander legen, sondern drei und das genügt.
Diese kann man mit drei Zugreglern ein- und ausfaden und man muss bei der Split-Layer-Programmierung kurz überlegen, welchen Sound man in den Bassbereich legt und welcher Sound auf die rechte Seite wandert. Aber auch hier gilt: Schnell, einfach und übersichtlich. Zumal die Sounds in den jeweiligen Rubriken gut zu finden sind.
Es gibt die typischen Soundbänke und jede Sparte enthält eine ausreichende Menge an guten und vor allem tauglichen, anwendbaren Sounds. Cutoff und Attack sind jederzeit live einstellbar und verändern die vorhandenen Sounds ganz easy in die gewünschte Klangversion. Dazu kommen noch weitere Effektknöpfe direkt auf der Front.
Das Teil war genau das Richtige und es ist toll verarbeitet, sieht mega aus und kommt wunderbar schlicht und elegant daher.
Ich verwende es z. B. zusammen mit einem Roland FA, der einige typische Workstation-Features ergänzt, z. B. den fehlenden Rhythmpattern oder das Sample-Pad, das ein nettes Feature gewesen wäre.
Klare Empfehlung für die CK-Serie. Bin sicher, die werden wir demnächst noch öfter auf ner Bühne oder in einer Fußgängerzone sehen!