Vor ca. sieben Jahren habe ich mich für die Yamaha HS8 als meine Studio Monitore zum Mixen und Mastern entschieden, weil ich nach viel internet Recherche zu dem Ergebnis gekommen war, dass die HS8 anscheinend sehr ehrlich sind - also eine ziemlich lineare Frequenzwiedergabe haben. In der Theorie sollte das grundsätzlich dazu führen, dass die während des Arbeitens mit diesen Monitoren getroffenen Entscheidungen sich auf anderen Abhörsystemen als gut und richtig erweisen. Das, in Verbindung mit dem wirklich sehr geringen Preis, dem, wie ich finde ansprechenden Design, und meiner bisher durchweg exzellenten Erfahrung mit der Firma Yamaha, haben mich letzendlich dazu bewogen, hier den Abzug zu betätigen (wie der Amerikaner sagen würde.)
Nachdem ich innerhalb der letzten sieben Jahre unter anderem einen Musikfilm für ein deutsches Opernhaus, so wie diverse Musik- und Hörbuchproduktionen auf diesen speakern gemischt habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen: Die Yamahas haben gehalten, was meine Recherche mir versprochen hatte! So wie es auf den HS8 klingt, so klingt es wirklich! Hier wird nichts gehypt. Wenn dein Mix schlecht ist, wird er sich schlecht anhören. Und wenn er sich über die HS8 gut anhört, dann ist er auch wirklich gut! Ich habe nicht ein einziges Mal erlebt, dass es ein böses Erwachen beim Abhören im Auto, auf dem Handy, mit Kopfhörern, im Theatersaal, oder sonst wo gegeben hätte! Stets habe ich das gehört, was ich auch zuvor in meinem Studio gehört habe. Deshalb liebe ich mittlerweile meine HS8! Ich muss ehrlicher Weise dazu sagen, dass ich die Monitore nicht wirklich mit anderen vergleichen kann, da ich sie nie gegen andere getestet habe. Aber nach den Erfahrungen, die ich mit ihnen gemacht habe, sehe ich auch momentan keinen Bedarf. Ich kann mir zwar gut vorstellen, mir irgendwann Monitore zu zu legen, die tiefer runter gehen als 40Hz, um in der Lage zu sein, auch die EDM/HipHop Genres mit ihren teils sehr tiefen sub-Bässen ideal bedienen zu können, aber wie bereits erwähnt - ich liebe meine HS8, weil sie mich nicht belügen, und mir sagen, dass mein Mix super toll klingt, nur um dann im Auto fest zu stellen: der Bass dröhnt, oder die Höhen sind schrill, oder die Mitten sind matschig.. Tatsächlich habe ich so ein Vertrauen in die HS8 gewonnen, dass ich mir vielleicht eines Tages eher einen Subwoofer dazu hole, anstatt mir andere Monitore zu kaufen. Ganz eindeutige Kaufempfehlung! Was für ein geniales Paar Lautsprecher.
Ich möchte außerdem jedem, der vor der 8" Größe zurück schreckt, weil er Angst hat, sein Raum ist zu klein für so viel Bass, Mut machen, stattdessen die HS8 (oder andere 8" speaker) zu kaufen! Die Lösung des kleiner-Raum-Problems Problems heißt nicht "kleinere speaker", sondern: Akkustikbehandlung! Steinwolle Bassfallen in die hinteren Ecken (Decke bis Boden), und mindestens drei weitere Steinwolle Absorber an die ersten Reflexions-Punkte links, rechts und oben. Du kannst nichts mischen, was du nicht hören kannst - deshalb sollten deine speaker so tief runter gehen, wie möglich! (Die Absorber kann man auch für wenig Geld wunderbar selber bauen - Akkustik Steinwolle hat ein wahnsinns Preis-Leistungs-Verhältnis!) Unbedingt auf den Kanälen von Jesco und Chris vorbei schauen:
hier erfährt man alles, was man zu dem Thema wissen muss. Jungs, falls ihr das lest - vielen Dank nochmal an euch!
ps. Der Fairness halber sollte ich erwähnen, dass mein (derzeit ziemlich kleiner) Raum mit einigen DIY Steinwolle Absorbern ausgestattet ist, und die speaker über eine mit REQW (Room EQ Wizard) erstellte EQ Korrektur-Kurve laufen, die ich mittels eines mini dsp von thomann vor die Boxen geschaltet habe. () Hierdurch kann man allerdings keine schlechten in gute Monitore verwandeln - es dient lediglich dem Ausgleich von Raum-Resonanzen. Absorber und Bassfallen sind da wesentlich wichtiger! Aber auch die können nicht die Linearität - die Ehrlichkeit deiner Monitore ersetzen. Ehrlich währt eben immer am längsten!