Der Zoom Q2n-4K ist ein sehr sinnvolles Upgrade und liefert nicht nur HDR, sondern macht auch den Digital-Zoom mit fünf Stufen bei HD-Aufnahmen nutzbar. Der neue, optionale Batteriekasten ist mir mit insgesamt sechs Eneloop-Akkus lieber, als Spezialakkus, wie sie die größeren Modelle bieten. Die Verarbeitung ist besser als erwartet und bewegt sich über dem H1n, etwa auf der höhe des H3-VR. Die Tasten klicken sauber, einzig das Display ist etwas körnig und zu klein, schwenkbar ist es leider auch nicht. Zur Bildkontrolle ist somit ein HDMI-Display oder PC/Notebook nötig. Eine Funktion je Taste macht die Einstellung unglaublich leicht, durch das Menü hat man sich auch schnell geklickt. Die Ergonomie hat mich positiv überrascht, Zoom kann das auch anders mit Menüverschachtelung.
Klanglich darf man keinen Q8 oder H6 erwarten, auch wenn die Unterschiede geringer ausfallen, als man zunächst vermutet. Ich würde den Q2n-4K auf Höhe des H1n einordnen, Angaben über Rauschabstand habe ich zumindest nicht gefunden, der maximale Schalldruck von 120 dB (SPL) passt jedenfalls. Stille wird somit schwierig, aber dafür ist er auch nicht konzipiert und der Mikrofoneingang macht vieles wett. Die Windempfindlichkeit kann problematisch sein, der im Zubehör-Kit APQ-2n enthaltene WSU-1 passt mit Mühe und Not, wenn man die Sonnenblende quasi als Abstandshalter für die Haare nutzt. Diese und ein Objektivdeckel liegen dem Gerät neben zwei AA-Zellen bei.
Die Bildqualität ist für diese Preisklasse ordentlich, allerdings ist das Objektiv etwas minderwertig. Schräg einfallendes Licht kann aufgrund der Krümmung nach wie vor für Spiegelbilder sorgen, die sich störend bemerkbar machen, die Blende schützt immerhin vor einfallendem Deckenlicht. Warum kann man so ein gutes Gerät nicht einfach 50 Euro teurer anbieten und dafür eine präzise geschliffene Glaslinse einbauen, das hätte dieses Problem lösen können. Die Sonnenblende wird man vermutlich als Erstes verlieren, da man den Objektivdeckel nicht darüber setzen kann. Man merkt schon, dass Zoom nicht aus der Videotechnik kommt, aber ein Bisschen abgucken bei Sony oder Panasonic hätte sicher genützt.
Es gibt für den Q2n-4K neben dem optionalen Batteriekasten auch eine Tasche, das Zubehör-Kit APQ-2n passt nur zum Teil. Die dem Kit beiliegende Tasche, Sonnenblende und Objektivdeckel passen nicht, USB-Kabel, Handschlaufe, Mikrofon- und Actioncam-Adapter können hingegen genutzt werden.
Im Ergebnis ist der Zoom Q2n-4K das Gerät, das ich mir vorgestellt habe und trotzdem gäbe es Kleinigkeiten zu verbessern. Ein ausgewachsener Camcorder ohne 4K und mit Mikrofoneingang, wie der Sony CX-450, ist schließlich nicht viel teurer und bietet ein besseres Objektiv mit optischem Zoom. Vielleicht könnten beide Hersteller ihre Expertisen bündeln, dann gäbe es den perfekten Camcorder.