Bei den Nanoboxen von 1010music handelt es sich um ultrakompakte Geräte, die trotz ihrer Größe in Leistung und Originalität überraschen. Die Drummaschine Razzmatazz liefert Drums und Sounds für Musikstile, bei denen es Ecken und Kanten geben darf. Das pinke Gehäuse täuscht einen niedlichen Charakter vor, doch lassen FM-Oszillatoren, Bitcrusher und Distortion es ordentlich krachen. Die Bedienung mit Touchscreen und zwei Encodern ermöglicht das flüssige Navigieren zwischen den Ebenen. Die Nanobox Razzmatazz verfügt außerdem über alle notwendigen Anschlüsse zur Einbindung in ein portables Tabletop-Setup. Für den mobilen Einsatz lässt sie sich mithilfe einer USB-Powerbank jederzeit und überall betreiben, sodass man spontane Groove-Ideen sofort umsetzen kann.
Ein Drumkit von Razzmatazz setzt sich aus acht Sounds zusammen. Ein Sound kann wiederum aus zwei FM-Oszillatoren und einem Sample bestehen. Dafür kann man sowohl WAV-Dateien über eine microSD-Karte importieren als auch Klänge mit der Nanobox selbst samplen und in Slices unterteilen. Jeder Sound lässt sich mit Filter, Hüllkurve, Verzerrer und einem Resonator individuell bearbeiten. Hinzu kommen Bitcrusher und Effekte. Die Sounds können mit acht Pads direkt auf dem Touchscreen oder via MIDI gespielt werden. Der interne Sequenzer verfügt über acht Spuren, während die Länge eines Patterns bis zu 64 Steps beträgt. Wer sich eine bessere Übersicht wünscht, lässt sich bis zu acht Spuren gleichzeitig anzeigen. Alternativ zur MIDI-Steuerung kann man Razzmatazz auch mittels analoger Clock aus einem Modularsystem oder anderer Groovegear synchronisieren.
Razzmatazz hat einen markanten, eher crunchigen Sound, der sich vorwiegend für harte bis brachiale und unkonventionelle Musik eignet. Als Spezialist für eigenwillige Drums und Sounds dient die kleine Box im Groove-Setup eher als Ergänzung, denn als Zentrale. Via MIDI und Clock lässt sie sich einfach in ein Setup integrieren, während man das Klangspektrum über den Sample-Import auf die jeweilige Anwendung abstimmt. Mit dem Touchscreen als Hauptbedienelement spricht die Nanobox vor allem Anwender an, die mit Kleingeräten und eigenwilligen Konzepten vertraut sind. Sollten für Sampling und Sequencing doch einmal mehr Features oder gar eine größere Bedienoberfläche gefragt sein, könnte die 1010music Blackbox sinnvoll sein.
1010music oder auch 1010music LLC wurde 2016 in Los Angeles gegründet. 1010music fokussiert sich auf digitale Lösungen für musikalische Anwendungen. Bevor die Entwickler von 1010music mit ihrer erster eigenen Produktreihe starteten, waren sie für namhafte Firmen tätig und realisierten z. B. große Softwareprojekte wie etwa „Traktor DJ“ für Native Instruments. Mit ihren kreativen Modulen für Eurorack-Modularsysteme, wie z. B. Sampler, Looper, Sequencer, Synthesizer und auch Effekte, verbinden 1010music digitale Technik mit analoger Steuerung und einer Bedienung über multifunktionale Touchdisplays.
Razzmatazz kann man ganz leicht mobil einsetzen. Mit einer Powerbank zur Stromversorgung und einem Kopfhörer ausgerüstet, arbeitet man autark an Grooves. Klänge und Beats lassen sich dabei flexibel editieren. Auch das spontane Live-Einspielen von Rhythmen ist über die Pads auf dem Touchscreen möglich. Wer sich gern von anderen Klangquellen inspirieren lässt, nimmt sie über den Audioeingang direkt auf und bindet sie als Samples in den Rhythmus ein. Setzt man die in den spontanen Sessions entstanden Beats im Studio ein, automatisiert die DAW die internen Parameter und Mixereinstellungen dank einfachem MIDI-Mapping, sodass sich die Beats weiterentwickeln und noch lebendiger gestalten lassen.