Der AIR ist das neueste Mitglied meiner persönlichen Vst-Familie und ergänzt diese prima. Ich nutze ihn am Liebsten, um Pads zu layern, er macht sich aber dank des Step-Sequenzers gut für Sequenzen aller Art und als Arpreggio-Synths ist er dadurch auch top. 2x3 Oszillatoren, die weit über Saw/Sine/Square hinausgehen, lassen sehr kreative, komplexe Sounddesigns zu. Eine breite Palette zuschaltbarer Effekte machen ihn auch als Standalone brauchbar.
Ich persönlich finde die Bedienung nicht sehr intuitiv und die Anzahl der Tutorials auf Youtube hält sich leider auch in Grenzen. Hier haben die EntwicklerInnen echt noch Luft nach oben und lassen Wünsche offen - besonders, was die Hüllkurven und die Anordnung dieser und der Lofis betrifft, steige ich nach einem Monat immer noch nicht richtig durch, was mir bei anderen Synths noch nicht passiert ist.
Positiv hervorzuheben ist, dass man schnell auf wirklich einzigartige Klangergebnisse kommt, schon allein die Presets bieten da einiges an. Das Plugin hat es wirklich drauf, Songs eine extra-Dimension draufzugeben und sie so zu beleben. Er klingt arg digital, das ist aber nicht wirklich ein Makel, nachdem so viele vst-Synths krampfhaft versuchen, analog zu klingen.
Für ProduzentInnen mit eher schwachem System oder sehr umfangreichen Projekten noch interessant: Der Hybrid ist wirklich sparsam, was CPU-Verbrauch betrifft. Für die Ergebnisse können Serum oder Soundspot Union wirklich nicht gegen ihn anstinken.
Wer was fürs Auge will, wird vielleicht enttäuscht. Er sieht schon etwas altbacken aus. Das GUI lädt schnell und unkompliziert, lässt sich aber in der Größe leider nicht anpassen, was noch schön gewesen wäre.