Gleich zur Klärung vorweg: Natürlich gibt es Headsets bzw Nackenbügel, die sauberer und klarer klingen als dieses hier, aber zu welchem Preis und für welche Anwendungsgebiete?
Zusammengefasst kann ich sagen:
Ich habe für meine Zwecke das perfekte Kopfset gefunden, und das zu einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis! Wenig atemgeräusche, Niere und keine Kugelcharakteristik, wenig Bühnenlärmmitnahme und eine gewisse Roadtauglichkeit waren mir wichtig, ohne dafür mein gesamtes Konto zu plündern.
Dies wird absolut erfüllt. Einziger Manko ist, laut unserem Techniker, dass AKG nach wie vor auf dem MiniXLR Stecker hängt, statt schraubbare Miniklinkenanschlüsse zu verwenden, welche viel besser zu verwenden und auch zu reparieren sind. Trotzdem: Livemusiker die auch ein Instrument spielen können beherzt zugreifen!
Im Detail:
Ich spiele Covergigs auf Gigs mit hohen Ansprüchen und zT auch sehr vielen Zuschauern und bin dort seit einiger Zeit auch zuständig für die Gitarre, daher musste eine mobilere Lösung her, die nicht zu viel Geld kostet, da es nur für einige Songs gebraucht wird und ich sonst schon sehr viel Geld für mein Micro "DPA D:Facto 2" ausgegeben habe.
Ich wollte mich bewegen können ohne am Mikro zu kleben.
Das Problem bei den meisten Headsets ist entweder der Miserable Klang der mehr an Aerobic-Klassen erinnert oder der immens hohe Preis oder die Rückkopplungsgefahr durch Kugelcharakteristik.
Nach einigem Suchen stieß ich auf die Thoman T-Bone Taschensender und suchte nach einem gut klingendem dazu vom Anschluss passenden Headset. Schnell wurde ich bei AKG fündig und bestellte, dank Money-Back auch ohne Risiko, die beiden Teile.
Ich war skeptisch, ob es denn wirklich zu dem Preis gut genug klingen kann für unsere doch hohen Soundansprüche (wir füllen zT hallen mit bis zu 6000 Leuten mit eigener PA, Licht und LED Leinwand).
Zum Sound:
Bereits bei unserer ersten Probe war ich sehr verblüfft. Natürlich ist der Klang nicht mit meiner 1500€ Handfunke zu vergleichen, aber ich habe ja auch nicht mal 10% dieses Preises bezahlt. Man konnte mich sehr gut verstehen, hören und der Frequenzverlauf schien auch sehr ordentlich zu sein. Weder Grummelte es, noch klang es metallisch oder sehr spitz. Nur eben nicht ultrahochauflösend. Wer das braucht muss aber auch deutlich tiefer in die Tasche greifen!
Meine Atmung und Bewegung waren praktisch lautlos, nachdem ich das Mic gut zum Mund platziert hatte und der Pegel war auch ausgewogen und angemessen! Auch der Lärm der Bühne bzw des Proberaums war wirklich nicht signifikant auf meinem Mikrokanal drauf, so dass auch hier für die Mischer kein großes Problem entsteht!
Zur Praktikabilität
Der Bügel saß nach kurzer Einstellung sehr gut und fest am Kopf und ich wollte bereits nach der Probe diese Mic nicht mehr gegen irgend etwas anderes eintauschen. Das Kabel ist lang genug und es gab wirklich nichts zu bemängeln. Auch wabbelte der Mikrofon arm bei stärkeren Bewegungen nicht umher, so dass der aufgenommene Pegel konstant blieb.
Für längere gigs werde ich mir einige Stellen des Bügelsystems noch ein bisschen polstern bzw angenehmer ummanteln, aber das ist custom adjustment, was jeder für sich anders machen muss.
Das Mic ist klein zusammenlegbar und lässt sich daher gut und sicher transportieren.
Wie oben erwähnt kritisiert unsere Bandtechnikriege den Mini XLR Anschluss, auf dem AKG scheinbar hängen geblieben ist, doch ein wenig. "Zu schnell kaputt, zu schwer zu reparieren, überholt, keine ahnung warum die das verwenden" lautete der Tenor.
Ob sie recht behalten wird sich erst im Langzeittest zeigen.
Fazit:
Ich habe das Mic im Angebot hier für unter 100€ bekommen und konnte nicht glauben, dass es so solide Qualität und so gute Headsets überhaupt in dem Preissegment gibt! Klare Kaufempfehlung meinerseits für meine Zwecke. Ein kommerzielles Musicaltheater oder ein großes Spitzenevent würde ich damit vielleicht nicht unbedingt ausstatten, aber den Ansprüchen im oberen Unterhaltungsmusikbereich kann es auf jedenfall gerecht werden.