Ich habe mir das Arturia KeyLab Essential 61 Mk3 als Masterkeyboard für mein Homestudio gekauft. Ausschlaggebend war für mich vor allem das Design der Funktionstasten und der Fader sowie die vom Hersteller vorgesehene Integration in Cubase.
Was man sich beim Kauf bewusst machen sollte ist, dass das Arturia mit anschlagsdynamischen Tasten ohne Hammermechanik ausgestattet ist. Wer also das Spielgefühl einer Pianomechanik an seinem Masterkeyboard wünscht, findet sicherlich auch gute Alternativen im selben Preissegment. Da ich bereits ein gutes Stage-Piano mit Hammermechanik besitze, war das für mich kein wirklich ausschlaggebender Punkt.
Die nicht vorhandene Hammermechanik hat auch gewisse Vorteile: die Tasten werden einem wesentlich schneller wieder entgegen "geworfen" als bei einem richtigem Piano. Das macht rasche Tonwiederholungen ("sputtern" in der Sprache der Hammond-Organisten) erst möglich.
Das Spielgefühl ähnelt also eher einem günstigen Keyboard. Leider haben die Tasten ein wenig Spiel zur Seite hin. Zusätzlichen haben die schwarzen Tasten einen etwas höheren Widerstand beim Drücken als die weißen. Das Spielgefühl ist eher "schwammig", deshalb muss ich bei der Verarbeitung einen Punkt abziehen. Wie gesagt: für mich kein Problem, da ich für Hochleistungs-Piano-Spiel ja mein Stage-Piano habe, aber man sollte sich diesen Punkt beim Kauf schon bewusst machen.
Wichtig für die Integration in die DAW ist, dass man sich die entsprechenden Skripte herunterlädt und installiert. Leider ist die Website von Arturia was das betrifft ein wenig unübersichtlich geraten, eine Anfrage an den Kundensupport wurde aber schnell beantwortet und die Integration hat mit den richtigen Skripten problemlos funktioniert. Achtung: Cubase wird m.W.n. erst aber Version 12 unterstützt!!
Falls ihr eine andere DAW nutzt, solltet ihr euch dringend im Vorfeld informieren, welche DAW-Funktionen das Arturia unterstützt. Im Allgemeinen sollte es kein Problem sein, das Arturia in jeder beliebigen DAW als MIDI-Controller zu mappen, aber ggf. müsst ihr dann damit leben, dass sich bspw. die Fader nicht zum Abmischen nutzen lassen.
Nun kann ich in Cubase nicht nur MIDI-Tracks einklimpern, sondern habe über die Funktionstasten des KeyLab Essential 61 Mk3 Schnellzugriff auf Start, Record, Vor- und Zurückspulen, Click an/aus, Rückgängig, Speichern, etc. Angehem ist in diesem Zusammenhang auch der Tap-Button, mit dessen Hilfe man ein Tempo tappen kann, das einem dann auf dem Display angezeigt wird (immer gut, wenn man dafür nicht immer extra nach dem Metronom greifen muss).
Die Buttons sehen auch die eingebaute Beleuchtung fantastisch aus und sind durchdacht angeordnet. Das Design ist wirklich ansprechend.
Mit dem Drehknopf unterhalb des Displays kann ich einen Kanal auswählen. Der Name des Kanals erscheint dann auf dem Display (und Cubase markiert den Kanal ebenfalls). Über die Tasten unterhalb des Displays kann ich die Mute- und die Solo-Funktion abrufen. Über die Fader und Pan-Potis kann ich dann den ausgewählten Kanal sowie die 7 benachbarten Kanäle und den Master in Echtzeit abmischen.
Was sehr gut gelungen ist, ist die niedrige Höhe (gerade mal 7 cm) und die moderate Tiefe von 24 cm. So lässt sich das Arturia KeyLab Essential 61 Mk3 sehr gut in einem Keyboard-Auszug unter dem Studio-Tisch verstauen und man hat dennoch genügend Beinfreiheit. Bei dem niedrigen Gewicht von ca. 3 kg muss man sich auch um die Schubladen-Auszüge keine Gedanken machen.
Fazit:
+ Zugriff auf die wichtigsten DAW-Funktionen beim Recording und Mastering
+ leicht und kompakt, lässt sich perfekt unterm Studiotisch verstauen
+ ansprechendes Design
+ Integration in Cubase (ab Version 12) mit Zugriff auf die wichtigsten Funktionen
- Spielgefühl der Keyboard-Tasten "schwammig"
Wichtig: Informiert euch im Vorfeld, inwieweit eure DAW-Version unterstützt wird!